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Niestroy, Erich. Der Trobador Pistoleta. Halle a. S.: Verlag von Max Niemeyer, 1914.

372,002- Pistoleta

 

II.

 

Stellung der Strophen in R: I, III, II, IV, V; in F sind nur Z. 1, Strophe II und IV enthalten, a dagegen hat noch eine unechte VI. Halbstrophe.

Die acht Handschriften, in denen das Gedicht enthalten ist, sondern sich bezüglich des von ihnen überlieferten Textes zunächst in die beiden Hauptgruppen: CRa und DaFGIK. Diese Scheidung ergibt sich am deutlichsten aus v. 3, wo CRa allein mit que beginnen und weiter: suy desamatz schreiben gegenüber DaGIK (in F fehlt die Strophe): no sui amatz. – In der ersten Gruppe sind die verwandtschaftlichen Beziehungen am wenigsten markant. R sondert sich auffallend oft durch eine eigentümlich freie, in ihrer Art aber zulängliche Redaktion von allen andern Handschriften ab; so hat es v. 5, 7, 9, 10, 15, 18, 24 ganz für sich und zeigt auch in v. 8, 11, 12, 13, 19, 21, 23, 28, 29 selbständige Abweichungen, was vermuten lässt, dass R nur eine memorierte Niederschrift des Gedichtes ist oder auf einer solchen beruht; verstärkt wird dieser Verdacht noch durch die den andern

Handschriften fremde Vertauschung der Strophen II und III. Da aber, wo R seine Sonderstellung aufgibt, schliesst es sich meist an C an und teilt in ernsteren Fällen nur selten die Auffassung andrer Handschriften, so v. 14 braus mit F, v. 16 entenda mit FG, v. 38 bos faitz valenz mit G, was darauf hinweist, dass der Schreiber von R oder seiner massgebenden Vorlage die Kenntnis des Gedichtes aus einer Mutterhandschrift von C geschöpft hat. – Nicht ganz klar ist die Stellung des jungen a unter den acht Handschriften. Ausser einigen Extravaganzen, v. 6, 7, 8, 24, stellt es sich v. 3 entschieden auf die Seite von CR (s. oben), und zwar zeigt es sich mit C enger verwandt, indem es nur mit ihm, so v. 9: la so humililatz, v. 18: maltragz und dautres (dautre asoiorns, v. 38: bon fag valen, nicht aber mit R allein auftritt. Daneben erweist sich aber a auch als Abkömmling des Typus ßdurch die mit F gemeinsame falsche Attribution Ponz de Capdoill. Die junge Handschrift hat eben offenbar alls den Quellengebieten beider Hauptgruppen Einflüsse erfahren, wenn auch im allgemeinen C die Grundlage für sie zu sein scheint. – Innerhalb der Hauptgruppe γhalten einerseits DaIK treu zu einander, indem Da nur wenige Male rein orthographisch (qes in v. 35 ist sicherlich durch irrtümliche Auflösung des für et gebräuchlichen Abkürzungszeichens 7 entstanden) von den gänzlich übereinstimmenden IK abweicht; andrerseits schliessen sich FG entschieden zusammen (1) v. 10, 15, 16, 26, 31, und treten sogar v. 12 mit C: mi valgues statt i trobes und v. 16 mit Rentenda gegen ihre Verwandten DaIK auf.

Während F in den zwei Strophen, mit denen es beteiligt ist, nicht mehr recht Gelegenheit hat, den andern Handschriften gegenüber eine klare Physiognomie zu zeigen, verrät G noch eine weitere Neigung zu C in v. 4, wo es mit ihm allein o ai statt ai o der andern Texte hat. Wahrscheinlich werden also die Voreltern von FG neben den Quellen des Typus γauch solche von CR benutzt haben. – Das verwandtschaftliche Verhältnis der Handschriften zu einander lässt sich demnach etwa durch folgendes Schema darstellen: 

 Text und Orthographie nach C.

 

Fußnoten:

1) Gröber, Die Liedersammlungen der Troub., Rom. Stud. II, 337 ff. weiss nichts von einer Verwandtschaft zwischen F und G. Nach ihm ergibt sich für FGa folgendes interessante Entwicklungsbild:

 

 

 

 

 

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