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Appel, Carl. Das Leben und die Lieder des trobadors Peire Rogier. Berlin: Druck und Verlag von G. Reimer, 1882.

356,004- Peire Rogier

 

6.

 

Nicht alle Handschriften dieses Liedes enthalten sämmtliche Strophen, und auch die Reihenfolge der überlieferten weicht ab; es stehen in:

a
CS
12345678
I
O
1234567
 
T
12345
II
A
1354678
 
DJK
135467
 
M
125367
 
R
123674
 
c
125673
 

Aus Vorstehendem ergeben sich zunächst zwei Gruppen: COST und ADJK. Die Lesarten bestätigen dieses Verhältniss, vergl. vv. 1, 2, 6, 18, 19, 21, 23, 26, 27-33 etc.

In I ist das Verhältniss der mss. untereinander nicht ganz klar. v. 27 und 37 hat T Uebereinstimmungen mit II, COS gegenüber, so dass es diese einer besonderen Untergruppe zuzuweisen scheint. O geht mit S gegen C in 22, 41, 46, mit C gegen S in 56 und es steht mit II gegen CST in v. 1 und 2 (que).

In II sondern sich auf Grund der gemeinschaftlichen Fehler in vv. 34, 44, 46 DJK, von ihnen durch vv. 7, 21 wieder JK aus.

Mit weniger Sicherheit ist das Verhältniss der übrigbleibenden MRc unter sich und zu den anderen mss. zu bestimmen.

In Mc fehlt Strophe 4, die in R ans Ende gestellt ist. Beim Vergleich ergiebt sich leicht die Uebereinstimmung von R mit Gruppe II (vv. 26, 28, 29). Da in den anderen Strophen R eher I nahe steht, wird man schliessen dürfen, diese habe wie in Mc auch in R gefehlt, sei dann aber nach einer der Gruppe II nahestehenden Hds. hinzugefügt.

Ausserdem weichen MRc von einander in Stellung und Lesarten der dritten Strophe ab. v. 18 steht M zu II, Rc zu I; ebenso v. 23 M zu II, während R und c eine selbständige Stellung beiden Gruppen gegenüber einnehmen, wohl aber auf gemeinschaftliche Vorlage zurückgehen, wie dies mit uai in v. 24 sicher der Fall ist, wo M mit es wiederum zu II steht (vgl. weiter v. 42 o ieu, v. 48 si R = c gegenüber M, dagegen 48 fas M = c : R). Alle drei Handschriften lesen wie II in v. 21, Mc in 24.

Darf man MRc von einander trennen um M zu Gruppe II zu stellen? Ausser dem gemeinschaftlichen Fehlen von Str. 4 und ausser dem angeführten v. 21 spricht dagegen v. 6, wo alle drei mit totz resp. tot zu I stehen, ferner das Vorhandensein der zweiten Strophe, die in II fehlt; und ebenso wenig lässt sich Rc ganz zu I ziehen, wie ausser v. 23, 24 noch v. 13 in der zweiten Strophe zeigt (v. 8 ist auch der Flexionsfehler bes allen drei gemein). Bleibt aber MRc zu einer Gruppe vereint, so wird man diese I näher als II stellen müssen, denn erstens fehlt ja II die zweite Strophe, ferner schliesst sich an mehreren in I und II von einander abweichenden Stellen MRc an I an (vv. 6, 19, 33, 34). Diesem Verhältniss widerspricht aber ausser den bereits oben angeführten Stellen der dritten Strophe in M noch vv. 1, 2 (a : nulh), 55 (e : mas).

Eine Lösung der Widersprüche erhält man durch die Annahme, dass wie Str. 4 auch Str. 3 in der gemeinschaftlichen Vorlage von MRc gefehlt habe (man beachte ihre Stellung in c am Schluss des Gedichtes, wie wir in R die vierte Strophe fanden), und dass sie in M nach einer der Gruppe II, in Rc nach einer der Gruppe I nahestehenden Handschrift zugefügt worden sei (v. 19 del mon in M zeigt, dass die Vorlage nicht eine der vier Hdss. von II war). Zugleich aber, hätte der Schreiber an mehreren Stellen des übrigen Textes, wo er Abweichungen zwischen seinen beiden Vorlagen sah, die Lesarten der Gruppe II adoptirt (vv. 1, 2, 55).

 

 

 

 

 

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