Peire Rogier mit Unrecht zugeschriebene Lieder.
II.
Diese Handschriften theilen sich den vv. 40, 42 (24?) zufolge in zwei Gruppen I CEM, II RSα.
Innerhalb der ersten bilden EM wieder eine Unterabtheilung, man sehe die Varianten zu vv. 7, 10, 12, 16, 18, 24. In der zweiten dagegen liegen die Verhältnisse nicht ganz klar; α scheint der Handschrift S am nächsten zu stehen (s. vv. 5, 17, 28, das
Fehlen von 46—49), aber andrerseits haben RS auch gemeinsame Fehler α gegenüber (s. vv. 10, 20, 29, 38).
Mit der Hauptgruppirung stimmt überein, dass CEM das Lied Arnaut Plagues zuweisen, während R Peirol, S Peire Rogier und α Uc Brunenc als Verfasser angiebt. Peirol’s und Uc Brunenc’s Namen sind auch in das erste Register von C als Varianten übergegangen. Da dem Handschriftenverhältniss zufolge CEM zusammen nur eine Stimme haben, wäre auch die Autorschaft Arnaut’s nicht besonders gut bezeugt. Dass er aber in der That das Lied verfasste, lehrt uns ein Sirventes Uc’s von St. Circ, welches beginnt:
Messonget, un siruentes
m’as quist, e donar lo t’ay
al plus tost que ieu poyrai
et son d’en Arnaut Plagues.
Das Gedicht hat nicht nur dieselbe Form wie das vorliegende, sondern auch gleiche Reime. Ebenso verhält sich Folquet’s de Romans Sirventes No. 14 zu unserem Liede.
Gleiche Form wendet Uc von St. Circ noch zweimal, in den Gedichten 15 und 34 an, und diese beiden entsprechen sich untereinander nicht nur in der Anwendung derselben Reime, sondern auch derselben Reimwörter.
Da Uc’s von St. Circ dichterische Thätigkeit (nach Diez) etwa in die Jahre 1200—1240 fällt, ist es nicht möglich, dass wir unter, dem hier in der Tornada genannten König von Castilien Alfons X. zu verstehen haben, wie Milá (p. 197) meint. Es kann Ferdinand der Heilige sein, oder nach Diez’ Datirung von Folquet’s Sirventes: vor 1220 (1) eher noch Alfons VIII. (1158—1214).
Fußnoten:
1) L u. W. p. 561. (↑)