Appel, Carl. Das Leben und die Lieder des trobadors Peire Rogier. Berlin: Druck und Verlag von G. Reimer, 1882.
375,012- Pons de Capduelh
Peire Rogier mit Unrecht zugeschriebene Lieder.
VI.
Das sechste der gelegentlich Peire Rogier zugeschriebenen Gedichte anderer Trobadors: L’adregz solatz e l’auinens companha ist
erst kürzlich von Herrn von Napolski in seiner Ausgabe des Ponz de Capduoill mit den Lesarten aller drei Handschriften abgedruckt (Leben und Werke des Trobadors Ponz de Capduoill. Halle 1880. 8°. p. 78 ff. 132—33). Ich unterlasse einen Neudruck, da die Abweichungen des Textes nicht zahlreich und meist geringfügiger Natur wären. So hätte ich v. 2 elh gent parlar aus CR gegen el gens parlars in f aufgenommen; v. 8 mit Rücksicht auf das erst z. 7 stehende gens,mielher aus Rf gegen genser C; v. 17 Res aus Cf gegen Bes R; v. 33 Ancar aus f für Aqui aus C; v. 37 leys f für lui C (die Variante ist nicht angeführt, leys steht aber in der Handschrift).
Gleiche Strophenform mit diesem Gedicht hat Joan Esteve’s: Aissi cum selhqu’es vengutz en riqueza, doch nicht darin, dass die Stellung der Reime in je zwei Strophen vertauscht wird. Bei Joan Esteve bleiben sie an ihrer Stelle. Da die Reime nicht dieselben sind, wäre bei der Einfachheit der Form unnöthig Beziehungen zwischen beiden Liedern anzunehmen, erschienen nicht die Reime bei ihrer Ungleichheit doch verwandt:
Joan Esteve
b:
anh
Pons:
a:
anha
c:
ensa
d:
ens
d:
os
b:
os
So wird die Nachdichtung eines Liedes durch das andere immerhin wahrscheinlich.