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Kolsen, Adolf. Beiträge zur Altprovenzalischen Lyrik (42 Erstmalig Bearbeitete Dichtungen). Firenze: Leo S.Olschki, 1939

167,030- Gaucelm Faidit

 

St. 21.

Ja mais nulh temps

            (Pillet-Carstens 167, 30).          

 

Hss. : A 71 (Nr. 198 u. Arch. 51, 277), C 62 (MG. 470), D 30 — 100, Dc 247, v. 1 u. V (Nr. 47, Extr. des Ann. du Midi p. 19), F 15, v. 1 u. IV (Nr. 26), G 28 mit NOTEN (BERTONI, p. 87), I 38 (MG. 117, mit Berücksichtigung von E), M 76 (MG. 471), N ni — 154 (MG. 472), Q 59 (BERTONI, p. 115 b), V 31 (Arch. 36, 384), W 200 (anonym), I, II, mit NOTEN (p. 402), a 136 (142, Rlr. 44, 423. — Von den nicht benutzten Hss. K, L, R ist das mit NOTEN versehene R GUILHEM DE SAINT LEIDIER attribuiert.

Die Hss. AGMNQ sondern sich in v. 19, indem sie das Reimwort paors aus v. 18 wiederholen, von den übrigen ab ; von diesen haben da im Reim DI : temors, CVa dagegen dousors. Letzteres stände im Gegensatz zu esglais, was zu den drei Gegensätzen der vorhergehenden vv. 17 und 18 gut passen würde. Auch sonst haben CVa, wo sie vereint vorkommen, annehmbare Lesarten, so, zusammen mit W, v. 12 (Amors als Subjekt des HAUPTSATZES) und v. 17 (m'en ve), v. 24 mit IM (ni), CV v. 10 mit DIW (lo), v. 11 mit W (en lieys), v. 15 mit IM (no·m), v. 3 und 6 mit M, und Va v. 30 mit ADM (grazir).

DIE CANZONE besteht aus fünf neunzeiligen coblas capcaudadas und einem dreizeiligen Geleit. Ihr SCHEMA, 10 a b a b c_ d c_ d d, ist bei MAUS, Strophenbau, unter Nr. 385 verzeichnet. — a ist -ors oder -ir, b -ans, c -atge, d -ir oder -ors. Das Gedicht stimmt in Bau und Reimendungen überein mit Gr. 187, 1 = 192, 6, dem Coblaswechsel der Gräfin von Provence mit Gui de Cavaillo, und mit Bertran Carbonels cobla Gr. 82, 21. Die Reimwörter Amors v. 1, damnatge v. 7 und alhors v. 15 wiederholen sich im Geleit.

Das von Robert MEYER, Das Leben des Gaucelm Faidit, p. 55 als Nr. 49 verzeichnete Gedicht ist wohl schon den von ihm p. 38 erwähnten Nummern 16-18 (Gr. 167, 59, 10 u. 18) beizufügen, in denen der Dichter wie hier, v. 8/9, eine NEUE Geliebte preist. In Gr. 167, 59, das nach R. Meyer (p. 39) um 1202 entstanden ist, handelt es sich um eine Dame Mon Santongier, deren Liebe Gaucelm in Gr. 167, 53 laut den Hss. Aa ersehnt (vgl. darüber mein « Altprovenzalisches », Nr. 15, Zeitschr. f. rom. Phil. 54, 594). — In Gr. 167, 10 (Appel, Inedita p. 103) erinnern die vv. 8 ff. an den v. 9 unseres Gedichtes und in Gr. 167, 18 (Kolsen, Dichtungen der Trob., p. 166) die vv. 3 ff., 9 ff., 24, 29 ff. u. 45 an die vv. 3, 8, 9, 33/34 und 35/36 unseres Liedes.

 

 

 

 

 

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