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Appel, Carl. Provenzalische Inedita aus pariser Handschriften. Leipzig: Fues’s Verlag, 1890.

124,005- Daude de Pradas

 

Hier liegt ein Fall vor, dass ein Liebeslied ein anderes in der Form nachgeahmt hat, denn es kann kein Zweifel sein, dass für dieses hier Cercamon 3 (Meyer Recueil I, p. 70) Vorbild gewesen ist, wenn auch die Reime abweichen. Leider ist uns die Melodie von Cercamon nicht bekannt, so dass noch immer die Frage bleibt, ob auch die Weise von ihm entnommen ist. Daude scheint sich auch sonst erlaubt zu haben, sich fremde Formen, ohne deren Reime, anzueignen: 124, 11 = Perdigo 9, nur mit dem Refrain an anderer Stelle der Strophe; 124, 9 = Rich. de Berb. 8; 124, 7 = Raimbaut d'Aur. 32, aber durch gramm. Reim vermehrt; die beiden letzten Fälle nicht sicher. Die Biographie meldet, dass Daudes Canzonen nicht beliebt waren; vielleicht trug diese Aneignung fremder Formen (und Weisen?) zu ihrer Unbeliebtheit bei.

 

 

 

 

 

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