2.

 

Von den 7 Handschriften (W kommt, da es nur Str. 1 und 2 enthält, kaum in Betracht) werden ADIK durch die falsche Überschrift Peirol, die mit der Anrede der Str. 2, 4, 6 in diesen Hdss. selbst nicht übereinstimmt) zusammengehalten. Ihre Stellung zu EGL aber bleibt unklar. Offenbar war schon die erste Vorlage aller Manuskripte nicht fehlerfrei, und Lesarten, die uns als korrekt erscheinen, mögen erst durch Konjektur entstanden sein. In v. 22, 23 zeigen alle Hdss. die falsche Stellung der Reime a b a b statt a b b a. Liegt nun, wenn ADIKL in v. 15, 16 die gleiche unrichtige Stellung haben, ein Fehler vor, der auf direkten Zusammenhang dieser 5 Hdss. gegenüber EG weist, oder haben diese beiden einen Fehler der ersten Vorlage berichtigt? Dass die Abweichung der Reimordnung schon auf die Dichter zurückginge und wir hier etwa ein Zeichen tatsächlicher Improvisation einer Tenzone zu erkennen hätten, ist für v. 22, 23 nicht ohne Weiteres abzulehnen. Daß in der 3. Strophe aber die Anrede nicht am Anfang stände, würde nicht nur dem sonst Üblichen, sondern auch dem Gebrauch dieses Gedichtes selbst widersprechen.

Gemeinsamen Fehler in EG darf man für v. 39 voraussetzen; in v. 26 werden aber wieder GL im Unrecht sein. In v. 25 hat nur D korrekte Silbenzahl; aber daß sich D hier selbst von IK trennt, zeigt, daß diese scheinbar richtige Lesart erst sekundären Ursprungs ist. Auch für v. 33 werden wir semena als Schreibung der Quelle ansehen und in den Lesungen von A und GL Versuche einer überflüssigen Korrektur sehen dürfen. So bieten denn die Varianten in der Tat, wie Zenker S. 139 es gesagt hat, kein ausreichendes Material für die Aufstellung eines Stammbaums.