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Appel, Carl. Bernart von Ventadorn, seine Lieder, mit Einleitung und Glossar. Halle a. S.: Verlag von Max Niemeyer, 1915.

070,003- Bernart de Ventadorn

 

3.

 

In DH wird das Gedicht Peire Vidal zugeschrieben; in Si fehlt die Überschrift mit v. 1-52.

Die Handschriften zerfallen durch viele Varianten (4, 13, 14, 17, 24, 36, 40, 49, 51) in zwei deutlich geschiedene Gruppen CMS und DHRa. Auf der Seite CMS scheiden sich CM von S (s. 9, 47, 54); auf der andern treten DH in engere Beziehungen (9, 11, 40, 44, 48, 53, 55, Fehlen der VI. Str.; dem gegenüber kommt das Ha gemeinsame si(u) 39 nicht in Betracht). DHa stellen R gegenüber 38, 39, 48, während DHR in 3 gemeinsam vom richtigen a abweichen.

Man kann so mit ziemlicher Sicherheit den Stammbaum aufstellen:

 

Da Ra wie CMS das Lied Bernart zuschreiben, erscheint die Attribution an Peire Vidal in DH als ein weiterer diesen beiden gemeinsamer Irrtum. Das festzustellen ist von Bedeutung, denn das Gedicht könnte sonst in mancher Hinsicht Zweifel erregen. Es steht in unserer Anordnung Bernartscher Strophenformen am letzten Ende (s. Metrisches, in der Einleitung), weicht also in seinem Bau von dem bei unserem Dichter Üblichen stark ab. Auch die kräftigen Enjambements in. v. 4, 15, 26 sind auffällig, wie die Wiederholung der Reimwörter sove, flama und manches andere. Andererseits kehrt v. 29 bei Bernart 18, 28 genau wieder, und 31-33 entsprechen 29, 17-19. Die Endung des Conditional -ara 1 und 23 heißt bei Vidal -era (s. Bartsch 21, 10, 19, 46, was freilich ein anderes Mal -ara nicht ausschließen würde). So dürfen wir wohl bei der Zuweisung des Gedichtes an unsern Bernart bleiben.

 

 

 

 

 

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