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Appel, Carl. Bernart von Ventadorn, seine Lieder, mit Einleitung und Glossar. Halle a. S.: Verlag von Max Niemeyer, 1915.

167,049- Gaucelm Faidit

 

Anhang.

Lieder anderer Sänger, die vereinzelt Bernart von Ventadorn zugeschrieben sind.

 

B. Grdr. 167, 49.

Aus den Varianten ergibt sich eine Vierteilung der Handschriften. DIK gehören zusammen auf Grund von v. 2, 10, 13, EMOa nach v. 10, 14 (MOa wiederum nach v. 10, 13, Oa nach der Strophenstellung und nach v. 15, 20, 27; demgegenüber MO v. 14, EM v. 18, 30, GQ nach v. 8, 9, 10, 13, 15, 19 und CR nach v. 17, 25, 32. (Die Stellung von S bleibt unbestimmt; an einigen Stellen: 9, 10, 21, 24, geht es mit GQ, doch nirgends in entscheidender Weise.) Aber eine Vereinigung dieser vier kleinen Gruppen unter einander macht Schwierigkeiten. Der Reim des 5. Verses scheint schon in der Quelle unsicher gewesen zu sein, so daß man die Hdss. mit der Endung -ors nicht ohne Weiteres als zusammengehörig betrachten kann.

Wenn volon v. 14 falsch ist, würden CDGIKQRS den einzig richtigen EMOa gegenübertreten; aber v. 24 haben Ea de leis mit GQS gemeinsam, und v. 31 stellen sich DGIKOQSa gegenüber CEMR.

Die Attribution des Liedes an Gaucelm Faidit in CEMRa oder an Bernart in DGIKOQ zeigen zwar EMa, CR und DIK, GQ unter sich vereint; aber wird hier wieder von EMa geschieden.

Ein einigermaßen sicherer Stammbaum ist also nicht möglich, und daher auch keine Zuweisung an einen der beiden Dichter auf Grund des Handschriftenverhältnisses.

Die metrische Form spricht eher für Gaucelm Faidit. Sie ist: IVd a b a b c d d a, Zehnsilbner. Strophen aus bloßen Zehnsilbnern hat Bernart in drei (Nr. 12, 35, 42, unter 45 Gedichten, nach Bartschs Zählung, d. h. 1:15), Gaucelm Faidit dagegen in 18 (Nr. 6, 14, 15, 22, 28, 30, 35, 36, 37, 39, 40, 41, 46, 57, 59, 60, 61, 63, unter 65 Gedichten bei Bartsch, d. h. 1 : ca. 4).

Die Rückkehr zum Anfangsreim findet sich bei Bernart in Nr. 32: a b b a c c a, bei Gaucelm in 36 a b b c d d c a, 39 a b b c c b b c a a, 59 a b b c c d d a a.

Ich finde im Gedicht nichts was mit einiger Bestimmtheit auf Bernart hinwiese. Vielmehr scheint mir Manches seiner Art zu widersprechen. So lasse ich das Lied bei Gaucelm Faidit, dem es Bartsch zugesprochen hat.

 

 

 

 

 

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