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Naudieth, Fritz. Der Trobador Guillem Magret. Halle a. S.: Verlag von Max Niemeyer, 1914.

223,002- Guilhem Magret

1. Für mortal = „in Todesgefahr“ bringt Levy, S.-Wb., s. v. einen Beleg. ― Zur Konstr. von tener in der Bedeutung „für etwas halten“ s. Stimming, B. d. B.¹, S. 274.
 
2. „Typisches Beispiel eines Mannes, der an Liebe gestorben, war den Provenzalen Andrieu de Paris, der sich in Liebe zur Königin von Frankreich verzehrt habe“. (Wechssler, Kulturproblem I, S. 236, Anm. 1.) ― Die auf Andrieu bezüglichen Stellen bei den Trobadors s. Stroński, Elias de Barjols, S. 88 und Schultz-Gora, Zeitschr. f. Roman. Phil. 32, S. 616.
 
3. Über die Begriffsentwicklung von chauzimen handeln Jeanroy und Salverda de Grave in ihrer Ausgabe des Uc de Saint-Circ, S. 181.
 
7. Über servir in Verbindung mit honrar vgl. Wechssler, Kulturproblem I, S. 147.
 
8. Zu tener mit einem adjektivischen Neutrum, das im Sinne eines Adverbs aufzufassen ist: Stimming, B. d. B.¹, S. 243.
 
15. fenida als „Lebensende“ hier aufzufassen, ist unmöglich. Betrachten wir es als Part. Perf., so ist zu erwägen, ob wir fenir als „beendigen“ oder als „verzeihen“ deuten sollen. (Belege: Levy, S.-Wb., s. v.) ― Bei der Wiedergabe von fenir durch „beendigen“ ist ·us Dat. eth. und des Dichters Gedanke etwa: „Die Liebe, die Ihr mir einflösst, lässt mich schon jetzt dahinsiechen. Raubt Ihr mir jede Hoffnung auf Erhörung, so sterbe ich völlig.“ Die folgenden Verse schliessen sich dann gut an, und das Spielen mit den Bedeutungsabtönungen in mort und morir konnte zur Zeit des Minnesanges lebhaften Anklang finden. ― Gegen „verzeihen“ scheint mir vor allem der Zusammenhang zu sprechen: Die melancholische Stimmung des durch keinen Gunstbeweis belohnten Liebenden lässt diesen nicht vergessen, dass er doch alles, was er hat, seiner Dame verdankt. Aus Liebesgram zu sterben, werde ihm nicht leid sein, versichert er ausdrücklich. Was also hätte er überhaupt zu verzeihen, wenn solcher Kummer ihm wirklich den Tod brächte?
 
19. Zu ie (für ieu) vor enklitischen Formen s. Levy, Guilhem Figueira, S. 91 und Levy: Literaturblatt 8, Sp. 229.
 
24 ff. Vgl. Jeanroy, De nostr. medii aevi poetis, S. 34.
 
25. vos ai encobida „ich begehre Euch“; wörtlich: „ich habe Euch als eine Begehrte“, also noch ganz entsprechend einer lat. Verbindung wie coactum habere o. ä. ― aver encobida in diesem Sinne ist auch sonst im Provenz. üblich. Ich führe nur an: Elias de Barjols:
 
lieys qu’ai encobida
 
(bei Stroński IX, v. 30) und Arnaut Daniel:
 
    la chausida
qu’ieu ai encobida
 
(bei Canello VII, 22; ― C. übersetzt: „. . . ch’io ho preso ad amare“.). ― Vgl. Lavaud: Annales du Midi 22, S. 333.
 
26. Der Ton liegt wohl auf duerm, und der Dichter scheint sagen zu wollen, er „schlafe“ am unrechten Orte, d. h. sei so in Gedanken an die geliebte Dame versunken, dass man ihn „aufwecke“, sobald man ihn nämlich anrede. ― Über dieses Motiv vgl. Wechssler, Kulturproblem I, S. 253.
 
30. vezon: Constructio ad sensum.
 
34. Zahlreiche Beispiele für diese den Trobadors geläufige Beteuerung hat De Lollis gesammelt (Sordello di Goito, S. 280).
 
37. que „denn“ knüpft an die Verse 32-34 an.
 
45. Ansichten der Trobadors über eine Seereise s. Lewent, Das altprovenz. Kreuzlied, S. 55. ― Auf Ängstlichkeit unseres Poeten, wie es nach Lewent den Anschein haben könnte, lässt dieser Vers nicht schliessen. Er dient vielmehr ebenso wie die vorangehenden dazu, den Schwur auch durch seine Länge recht eindrucksvoll zu gestalten.
 
49. vergonha: Die Folge des nicht erhörten Werbens.
 
50. Wir haben uns wohl das etwas merkwürdige Bild vorzustellen: Der Dichter sitzt am Herde, seine Tränen fallen in die Glut und verlöschen manches Scheit.

 

 

 

 

 

 

 

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