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Naudieth, Fritz. Der Trobador Guillem Magret. Halle a. S.: Verlag von Max Niemeyer, 1914.

231,003=223,005- Guilhem Rainol d'At

3. bos etz per lista e per drap. V. 33 nötigt, bos als ironisch aufzufassen: „gut seid Ihr“ = „schäbig seid Ihr“. – So hat der Verfasser der Vida diesen Vers wohl auch verstanden, für dessen Mitteilung anc mais non anet en arnes hier die Quelle vorliegen dürfte. Vgl. Einleitung.
 
5. Für saber alcu „wissen, wo jemand ist“ bringt Levy, S.-Wb., s. v. einige Belege.
 
9 ff. Ich verstehe die II. Strophe so: G. Magret gibt vor, von einem Liebesabenteuer (v. 11/12) zu kommen, und hat wenig Lust, sich in einen Streit einzulassen.
 
9/10. P. Meyer, Flamenca² I glossiert metre a mescap „abandonner, laisser dans l’embarras“, womit hier nichts anzufangen ist. In den vorliegenden Versen kommt eine wörtliche Übersetzung „zum Unglück setzen“ der Bedeutung „verschwenden“ gleich.
 
17. G. Magret sei so mager, dass nichts an ihm abzuhobeln sei.
 
18. Ich glaube, dass G. Rainol hier seiner Schmähung eine originelle Fassung gegeben hat: Razim bedeutet „Weintraube“, und G. Magret wird vorgeworfen, er lasse sich von dieser (im Provenz. Mask., wie von einem Gönner) ständig tener, d. h. er sei ein Säufer. Vgl. Raimon Oblacheira bei Soltau: Zeitschr. f. Roman. Phil. 24, S. 44.
 
23. Caym ist im Provenz. die gewöhnliche Form des Namens: s. Appel, Peire Rogier, S, 107. Über entspr. Formen in anderen roman. Sprachen s. Walther Suchier, L’enfant sage, Glossar.
 
24. = „Infolge vieler Geschwüre könnt Ihr nichts sehen“.
 
28. Soll man in Maerna einen Frauen- oder Ortsnamen sehen? Die handschriftl. Überlieferung schwankt zwischen a M und ab M. Als Ort käme Maderno am Gardasee in Betracht, das d macht aber Schwierigkeiten, und der Sinn des Verses wäre nicht zu erkennen. Maerna als Bezeichnung für ein weibliches Wesen passte gut zu dem Bilde, das wir von G. Magret durch diese Tenzone erhalten.
 
29. que. Der Zusammenhang ist mir unklar.
 
30. non sai auzim möchte ich nicht gegen alle Hss. in sai non auzim ändern, sai dürfte vielmehr hier als unbetont behandelt sein. Sonst könnte man vielleicht auch sai s’auzim konjizieren, dann wäre sai 1. Sg. Ind. Präs. von saber.
 
37. Wohl Vok. Sing., allerdings nicht völlig sicher.
 
39. mairoc oder moiroc. Der Donat proensal (Stengel, Die beiden ältesten provenz. Grammatiken, 53, 45) bringt marrocs, mairocs „.i. quedam civitas“, womit ich hier nichts anzufangen weiss. Vielleicht Zusammenhang mit mor, morre ,,Maul“; zu einem Suffix -occu s. Meyer-Lübke, Gramm. II, § 499. Es könnte hierbei auch a¹ den besseren Text bringen.
 
40. Vgl. Einleitung.
 
41. Per nos: um der Spielleute willen.
 
42. Dieser Spott bezieht sich wohl weniger auf G. Rainols früheren Stand, als vielmehr darauf, dass dessen Haar schon spärlich wird (maynt loc !).
 
44. An folgenden Stellen wird über altprov. biterna gehandelt, das im Altprovenz. bis jetzt nur in diesem Verse belegt ist: Raynouard, Lex. rom. 2, 398; Mistral, Tresor I, 293; Levy, S.-Wb., s. v. und Schuchardt: Zeitschr. f, Roman. Phil. 27, 108 f. – Es scheint mir weitaus die grösste Wahrscheinlichkeit für sich zu haben, dass biterna hier die gleiche Bedeutung hat, die sich (nach Mistrals Angabe) noch heute findet in der Redensart „un diable de biterno“, nämlich „Hölle“. Das passte auch gut zu v. 32.
 
45. ·us cugetz; ·us, Dat. eth.
 
46. Thomas: Romania 34, S. 181: „pepidon“ qui semble désigner la bulbe des cheveux“. Diese Bedeutung passt hier gut, pipidon ist wohl an dieser Stelle damit identisch.
 
48. Wahrscheinlich Beziehung auf Salernos medizinische Bedeutung im Mittelalter: „Ihr seid krank“, o. ä. – Salerna ist die prov. Form für Salerno, afrz. Salerne (s. Foerster, Kristian von Troyes, kl. Cligés³, v. 5818); vgl. Palerna: Stimming, B. v. B.³, S. 180.
 
50. senrier. Von Levy (S.-Wb. und Pet. dict.) nur als Adj. in Verbindung mit forn aufgeführt. Die Bedeutung von neuprov. (s. Mistral, Tresor I, 514) cendrié „cendrier d’un fourneau, d’un foyer“ befriedigt auch im vorliegenden Verse.
 
49/50. scheint ungläubigen Hohn über die in der II. Strophe angedeutete Situation auszudrücken. – selh que ist G. Rainol.
 
52. contra „im Vergleich zu“ s. Stimming, B. v. B.³, S. 166.
 
53. = „Auch ich füge Euch nichts Böses zu“.
 
54. Levy, S.-Wb., s. v. stellt das über rossinier Gesagte zusammen. Schultz-Gora gibt im letzten Anhang zu „Ein Sirventes von Guilhem Figueira gegen Friedrich II.“, S. 60 rossinier durch „Pferdeknecht“ wieder.
 
55 f. = „Kehrt ins Kloster zurück!“ Vgl. die Strophe über Peire Rogier in der Trobadorsatire Peires von Auvergne (Appel, Peire Rogier, S. 4 und Zenker, Peire von Auvergne, S. 113 und S. 193).

 

 

 

 

 

 

 

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