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Appel, Carl. Das Leben und die Lieder des trobadors Peire Rogier. Berlin: Druck und Verlag von G. Reimer, 1882.

356,008- Peire Rogier

v. 15. Cominal scheint aus der Bedeutung „gemeinsam“ zu der von „gleich“ fortgeschritten zu sein, denn diese wird vorausgesetzt durch die andere: „gleichgültig“, welche das Wort Beatritz de Dia W. I, 85 hat: Cum que m’an vos es cominal, an me ben o mal atertal.
 
v. 22. „sich schnüre noch sich spiegele“.
 
v. 26. saber sal „nach Salz schmecken“. sal in übertragener Bedeutung wird von Raynouard belegt. Die Wendung saber sal kehrt Ged. 105,3 wieder: E qar non uueilh mos chantars sapcha sal, Ni c’om lo deia en nuilha cort grazir, I met primier per desasaborir Lo uieilh seinhor del Tor qar ren no ual.
 
v. 27. faire a c. Inf. wird von Stimming zu Bertran de Born 6, 52 und 35, 39 besprochen. Er spricht faire die Bedeutung „handeln“ ab und legt ihm die von „sein“ bei. An unserer Stelle kommt man mit „sein“ nicht aus. Faire hat auch in dieser Construction factitive Bedeutung: „handeln in solcher Weise, bewirken — dass“.
Der folgende Infinitiv hat unbestimmtes Subject, hier also: „solche Fraue bewirkt dass man gern lebt“. Die Präposition a drückt die Angemessenheit des Thuns aus; faire blasmar heisst „bewirken dass man tadelt“, faire a blasmar „bewirken dass man zu tadeln geneigt ist“.
Ist der Infinitiv der eines transitiven Verbums, so ist sein Object meist gleich dem Subject von faire und wird dann als selbstverständlich nicht ausgesprochen; in diesem Falle kann man natürlich faire a mit „sein zu“ übersetzen. Häufig ist Subject zu faire aber auch ein Satz und dann gewinnt fai den Anschein eines unpersönlichen Ausdrucks. So verstehe ich Bertran de Born 39, 1: Senher en coms, a blasmar Vos fai senes falhia Quar noi ausetz anar. Die Stelle übrigens, welche Stimming aus P. Vidal 8 für unpersönliches faire citirt, zeigt persönliche Construction: Aitals reis fari’ad aucir Et en lag loc a sebelir Qui·s defen a lei de contrag E no pren ni dona gamag.
 
v. 28 ff. Das Verständniss dieser Strophe ist nicht ohne Schwierigkeiten. Vielleicht lässt sie sich so übersetzen: „Wenn sich dreissig um sie bemühen, darüber erzürne ich mich keineswegs (gegen wen sie will mag sie lügen, da sie mir gegenüber geruht sich zu rechtfertigen [über das was sie jenen gesagt hat]), denn dann weiss ich (ja) wohl und glaube, dass keiner eine so treffliche Dame hat, wenn jeder sie für sich lobt; denn, wenn er eine ebensolche hätte, könnte er (ja) ohne sie leben.“
 
v. 32. Peire Rogier verwendet sowohl cre wie crey als 1. Person praes. ind. im Reim. s. 3, 48; 4, 31.
 
v. 46. sé prezentar ist bei Raynouard nachzutragen.
 
v. 49. „denn ich habe es bei mir auseinanderzusetzen, auszumachen“.
 
v. 50. Während in der vorigen Strophe nur von einer hypothetischen Person die Rede war, werden hier mehrere vorausgesetzt. Virar wird gewöhnlich mit vas construirt, hier drückt der Dativ die Richtung aus.

 

 

 

 

 

 

 

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