v. 21 ff. Die Lesart der Gruppe I ist:
Pero manz n’i aura gelos,
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que diran : mens e no·n es res ; —
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d’aisso no·m cal ni no m’es ges,
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qu’ieu me say cossi s’es de liey.
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Aber Rc, die sich sonst ihr anzuschliessen pflegen, weichen hier ab. V. 23 fehlt in O ganz, so dass eine Verstümmelung in der ersten Vorlage dieser Gruppe nicht unwahrscheinlich ist.
v. 39. Vergl. Bernart von Ventadorn 33, 5: Sil que cujon qu’ieu sia sai, No sabon ges cum l’esperitz Es de lieis privatz et aizitz, Sitot lo cors s’en es lonhans.
v. 40. Keiner der in den — übrigens stark auseinandergehenden — Handschriften überlieferten Verse scheint mir hier annehmbar; man erwartet etwas wie: lo sens qu’ieu ai totz es ab liey. Dafür giebt die Mehrzahl der Manuscripte nur eine Umformung des achten Verses.
v. 54. pres wird von Bartsch in der Chrestomathie mit prêt übersetzt. Mit Unrecht, denn erstens müsste s hier für tz stehen, was bei klassischen Trobadors nur ausnahmsweise vorkommt und bei Peire Rogier nicht gefunden wird, und zweitens muss prest ein offenes e haben, während der Reim geschlossenes verlangt. Pres ist als Particip von prendre zu verstehen: „bin ich (denn) gefangen?“ (Tobler: Mit der Antwort vgl. Ch. lyon 1940).
v. 60. Sauez war eine kleine Landschaft in den heutigen Départements Gers und Haute Garonne, welche von der Save, die sie durchmesst, ihren Namen erhielt. Sie unterlag der Suzeränität der Grafen von Toulouse, und war im 13. Jahrhundert, vielleicht auch schon im 12. in Händen der Herren von Comminges (Vaissette III¹ pp. 74, 391, 421, 440). Beim Mangel jedes weiteren Anhalts müssen wir unbestimmt lassen, wer hier mit Dreit-n’avetz bezeichnet wird. |