2-3. in C völlig entstellt. — e: „de vos“ „devas vos“ ist ein leicht möglicher Fehler beim Abschreiben, während.
4-5. „si no·m secor vostre secors“ in R als Memorierfehler verständlich ist. Aehnlich in den folgenden Anm., die R betreffen.
7. R hat eine Silbe zu wenig.
8. Der Gedanke, daß der Anblick der Geliebten stumm macht, findet sich recht oft in der prov. Lyrik. Z. B.:
„Quar sa beutatz fai ma boca mudir.“
(Aim. de Peg., L. R. 429, B. Gr. 10,20).
„E quan la vei, non sai, s’es per amor
O per temer o per sa gran ricor,
Torn, ses parlar, mutz . . . . .“
(ders. B. Gr. 10,33 v. 37 ff. M. G. 991.)
10. „autra“ in R würde heißen: „ich liebte Euch so sehr, daß ich weder eine andere Frau noch mich ebenso sehr liebte.“Ich verstehe aber nach C e: „ich liebte Euch so sehr, daß ich weder irgend einen andern Menschen überhaupt noch mich selbst ebenso sehr liebte.“
11. Ich folge auch hier C, da die Lesart von R e eine Wiederholung von v. 8 darstellt.
14. R e setzen hinter v. 13 einen Punkt und fahren dann fort: „Jede andere liebe ließet Ihr aus meinem Herzen sich entfernen.“ Einen Vorzug dieser Lesart vor der von C kann ich nicht erkennen.
18. R: „merce“, ist Reimwiederholung aus v. 2.
22. R hat eine Silbe zu wenig.
26. R hat statt der selteneren Form von „dar“ die synonyme des viel häufigeren „donar“ eingesetzt. — malastré, malestré (C) vermag ich nur als Kontaminationsform aus malástre < malum astrum und malestrena, af. malestreine, < mala strena zu deuten. Ein anderes Beispiel des Wortes ist mir nicht bekannt.
31. Raynouard III. 394 liest:
„Per qu’ieu la·n vey per tostemps.“
C schreibt: „la nuey“, R: „lamet“, e: „la met“. Ich glaube, die Lesart in C als „l’amiey“ deuten zu dürfen, Nebenform zu „amei“ (vgl. Appel: Chrest. p. XXIII); lamei konnte leicht zu lamet, la met verlesen werden. Ueber „metre a son dan“ vgl. Levy: S. W. unter: dan 6.
32. „lials“ ist Construction nach dem Sinne.
33-35. ist von Fr. Diez metrisch übersetzt:
„Kein Kaiser und kein König ist auf Erden,
Der sich darf freuen solcher Herrlichkeit,
Als ich, wenn ihr mir nur gewogen seyd.“
(Poesie d. Troub. p. 142.)
42. Levy: S. W., und Stichel: „Beitr. z. Lexikographie d. apr. Verb.“ p. 23, verweisen auf die Anmerkung bei Mussafia: „Ueber die pr. Liederhandschriften d. G. M. Barb.“p. 14 zu „burlar“:
„bedeutet wohl „verschwenden“ oder mehr optimistisch „freigebig verteilen“. Es ist das „perchè burli“? von Inf. VII. 30. Sind andere provenzalische Beispiele bekannt?“ Ich habe sonst „burlar“ nirgends erwähnt gefunden außer bei Levy: Pet. Dict. p. 56:
„burlar v. a. dépenser largement“,
ohne Fragezeichen noch Einschränkung. |