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Kolsen, Adolf. Beiträge zur Altprovenzalischen Lyrik (42 Erstmalig Bearbeitete Dichtungen). Firenze: Leo S.Olschki, 1939

434a,021- Serveri de Girona

5. sobrazautz setze ich statt des hdschr. sobra cautz in den Text im Hinblick auf das azaut in v. 11/12, 18, 29/30, 32. Es würde dann « übermässiger Liebreiz » bedeuten. Das Wort ist noch nicht belegt. — Die Missbilligung des azaut ist doch nur eine scheinbare ; in Wirklichkeit soll damit wohl gerade die bezaubernde Anmut der geliebten Dame gekennzeichnet werden.
 
10. lauzor « löbliches Tun », Swb. 4, 347, 3.
 
11, 12. se vest e·s li'e·s cenh wurde in der Anm. zu St. 6, v. 7 angeführt. — sé azautar de « se charmer de », Lex. r. 2, 162a. — In d'azaut se vest und m'en azaut liegt ein Wortspiel ; ebenso im Schlussvers, wo vom renhar asaut König Peters die Rede ist.
 
15. fin « Vertrag », Giraut-Ausg., Gl.
 
23. sé senhar « sich bekreuzigen » zum Zeichen der Ver- und Bewunderung, Swb. 7, 577, 8.
 
24. sol un pauc non d'estas « nicht nur wenige von diesen Damen » = sehr viele von ihnen ; est, im Pet. Dict. nur mit ce wiedergegeben, ist hier substantivisch ; vgl. estas « celles-ci », Lex. r. 6, 19, 5. — Statt estas hat die Hs. est las (estlas) ; wahrscheinlich dachte der Schreiber an estelas, veranlasst durch das folgende estenher, das hier, wie afz. esteindre « éclipser », « überstrahlen, verdunkeln » bedeutet.
 
29. endreit « betreffs » ist hier dem nomen nachgestellt, wie das bei lat. causa, gratia, dtsch. halber, manchmal auch bei wegen, gemäss, zufolge, zuwider, üblich ist. Vgl. auch me'ndreig « a me innanzi » Crescini, Manuale, Gl., p. 385 b.
 
31, 32. Ueber die domna dels Cartz und Sobrepretz s. die Anm. zu St. 1, v. 29/31. — Trotz des hier ausgesprochenen Lobes, das im Gegensatz steht zu dem Tadel wegen des sobrazaut der Geliebten in den vorhergehenden Strophen, dürfte auch in diesem Gedichte wieder Sobrepretz (s. die Anm. zu St. 7, 44) die gefeierte Dame sein. Wohl nur um bei ihr und der fast stets mit ihr zusammen genannten Frau von Cardona für den Fall, dass sie Serveris Verurteilung des sobrazaut wörtlich nehmen, keinen Anstoss zu erregen, will der Dichter hier den ihm so « unangenehmen » Zauber für SIE nicht gelten lassen.
 
33. cal QUE « es ist nötig, dass » begegnet auch bei Marcabru (ed. Dejeanne) 18, 39 : No·il cal c'autra verga·l bata. — Aus der Bemerkung, dass König Peter III. von Aragon keiner Belehrung mehr bedürfe, scheint hervorzugehen, dass das Gedicht nicht lange nach seinem Regierungsantritt (1276) entstanden ist. — Aehnlich wie hier lobt Serveri den König Peter in der 2. tornada von 434, 1 (Ugolini Nr. 55, Audiau et Lavaud, Nouv. Anthologie, p. 179) : Al rei Peire nul autre rei no sap, Per qu'ab Dieu tra totz sos faitz a bon cap, wo wohl besser Co·L rei « so wie den König ») zu lesen wäre.

 

 

 

 

 

 

 

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