8. En (a) la mia forfachura. Forfaire ist „sich vergehen, sich einer Strafe schuldig machen“ (s. v. 27). So ist mit forfaire, forfachura sowohl der Begriff der Schuld wie der Buße verbunden (s. Levy, Supplwbch., forfaire 2). Bernart sagt also: „ich habe die Dame nicht in der Weise verloren, daß ich etwas dabei verwirkt hätte“, d. h. ohne daß ich dabei eine Buße zu zahlen, eine Einbuße zu erleiden hätte“, und so wendet er sich leichten Herzens einer anderen Dame zu.
21. poizonar ist hier nicht „empoisonner“ wie Raynouard übersetzt, sondern „einen Liebes-, Zaubertrank geben“ (s. Cliges 3057, 6632; Godefroy, VI, 258 c). Die Bedeutung fehlt bei Levy. V. 23, 24 gehören dem Gedanken nach eher zu diesem Vers als zu 22.
31. a tal cocha „in solcher Not“ oder vielmehr „in solcher Eile“? Amor hätte also durch die Schnelligkeit, mit der er dem Dichter Ersatz für die grausame Geliebte bot, seinen ganz besonderen Dank verdient. Vgl. Godefroy II, 178 a coite, a grant coite, Mistral en coucho, de coucho, usw., bei Bernart 30, 47.
41. si’ st = si ist. Ob enveyos oder enoyos, ist auch hier, wie so oft bei den Trobadors, zweifelhaft.
47. Hier scheint C das einzig Richtige zu haben. Die Lesung von ADIKN verbietet sich durch ner statt non er, denn n’ = non erscheint zwar vereinzelt bei den Trobadors (so bekanntlich bei Wilhelm von Poitiers, s. Chrest. 60, 8 Anm., Jeanroy p. 17, s. auch Levy V, 413 b), aber nicht bei Bernart; auch R ist offenbar falsch. C wird erst durch Konjektur hergestellt sein (s. F), hat aber wohl das Richtige getroffen. |