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Appel, Carl. Der Trobador Cadenet. Halle a. S.: Verlag von Max Niemeyer, 1920.

106,020- Cadenet

V. 9. A hat Diran, D Dirian, I Derrian, S Derion. IS zeigen also auch im Futurum von dire die bekannte Dissimilation i—í > e—í.
 
V. 13. Que am Beginn des Verses knüpft, über v. 8—12 hinweg, an den ersten Teil der ersten Strophe an.
 
V. 29. Wenn ich könnte, würde ich ihr Unrecht verbergen, s. Levy cobrir 3).
 
V. 31. sé azirar „sich selbst hassen“ d. h. zu seinem eigenen Schaden handeln, s. Chrest. 93, 30.
 
V. 33. Wohl eher en que als E’n que „und worin, womit“.
 
V. 34—36 fehlen in AD, die den Raum für drei Zeilen frei lassen. IS zeigen: Eu nac de bels plazers (Qe nac man bel plaser S) enan. Qui lages (lagues S) mas un sol talan. Sa foudatz men (me S) fai dir aitan. Für v. 35 vgl. Lied 21, 25—30.
 
V. 39. li „zu ihr“ oder, mit S, en „von ihr“ oder „von ihrem Wert“. En würde aber nur wiederholen was in v. 37 gesagt ist.
 
V. 42. antan e mais en lai] nach welcher Richtung soll en lai genommen werden, nach der Vergangenheit oder nach der Gegenwart hin? Die Richtung nach jetzt her würde doch eher durch en sai ausgedrückt; so scheint der Vers also zu heißen: „im vorigen Jahr und früher“.
 
V. 49 ff. Durch v. 51 wird die Strophe schwer verständlich. Jedenfalls ist sie nicht, wie man vielleicht zuerst denken möchte, eine Vorwegnahme von Ronsard’s: „Quand vous serez bien vieille, au soir, à la chandelle“. Nicht eine Mahnung ist es die Liebe zu genießen: Cueillez dès aujourd’hui les roses de la vie, sondern die Strophe mahnt die Dame der Pflege des eigenen Wertes zu gedenken. Ist aber nun die Ehrung (onramen), von der v. 50 spricht, diejenige welche der Dame angetan wird, oder die welche sie Anderen erweist? Aus v. 51 scheint hervorzugehen, daß dieser letzte Sinn gemeint ist (Levy hat, Suppl. I S. 213, zweifelnd auch ein carestia „Liebe“ angesetzt. Dieser Sinn ist aber an sich fraglich und liegt hier sicherlich nicht vor, denn viutatz und carestia sollen doch einander gegenüberstehen). Dann aber scheint Cadenet die Dame ja gerade zu dem aufzufordern, was er sonst schilt, nämlich in Sein und Schein nicht übereinzustimmen? Und wie verhält sich der Inhalt der Strophe zum voraufgehenden Teil des Gedichts? Will Cadenet die Dame tadeln, daß sie durch zu freigebige Taten ihren Wert geschädigt habe? Hat sie sich an einen Anderen weggeworfen? Vielleicht ist v. 51 in Parenthese zu setzen, so daß das ganze Gewicht auf v. 50 fällt. Durch die Ehrung, die sie erweist (oder erhält?) gewinnt sie valor, und diese vor allem muß sie in ihrer Jugend vor Augen haben. In ihren Taten aber soll sie vorsichtig sein.
 
V. 64—66. Diese Verse stehen in A und I nicht, auch nicht in dem mit S engverwandten Dc; sie werden aber nicht als unecht gelten dürfen. In v. 64 ist doch wohl eher Enueios „Ihr Lästigen“ als Enveios „Ihr Neidischen“ zu verstehen. V. 66 ist natürlich als Ironie aufzufassen.

 

 

 

 

 

 

 

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