Erst bei Benutzung aller Hdss. wird sich der Text vielleicht noch etwas sicherer gestalten lassen. Die Strophen III und IV habe ich wie in ADEG aufeinander folgen lassen. Vielleicht beruht die andere Folge IV, III bei Raynouard auf C. Ich sehe keinen entscheidenden Grund, die eine oder die andere vorzuziehen.
Unsicher bleibt auch die Gestalt des Refrains. Im Wächterlied soll er vielleicht in allen Strophen den gleichen Wortlaut haben. Am häufigsten begegnet er in der Gestalt:
. . . crit quan uei l’alba
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R2, A3 D3 E3 G3, A4 D4 R4.
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Außerdem:
Tan tro que crit l’alba |
G4 |
Quieu uei uenir l’alba |
A2 D2 E2 |
Del ser tro en l’alba |
E4 |
Keine Rede kann davon sein, auch in den anderen Strophen die einheitliche Gestalt des Refrains durchzuführen. Daß die Tornaden sich dabei nicht der Alba anschließen, könnte man dafür geltend machen, daß sie ursprünglich nicht zu ihr gehörten. Die stärkste Abweichung im Text des Liedes betrifft die Verse 23—27. Der Text Raynouards: Car volria Partir falsa drudaria D’entre la corteza gen; Gait ieu leialmen, E crit quan vey l’alba zeigt in v. 26 eine unberechtigte Inversion. Man wird dann mit E lesen: volria Partir falsa drudaria D’entre la corteza gen Gaitan leialmen, und das kann die richtige Lesart sein. Ich bin bei der Fassung von AD geblieben. Andere Abweichungen sind unwesentlich. — Das Schelten und Drohen des eifersüchtigen Gatten und die Versicherung der Frau, daß sie deshalb erst recht dem Freunde angehören wolle, gehören auch zum Repertoir der Chanson de mal-mariée, s. z. B. Bartsch 1, 51, 17 ff.: Pour quoi me va chastoiant Ne blamant Mes maris? Se plus me va corrouçant Ne tençant, Li chetis, Li biaus, li blons, li jolis Si m’avra. |