9. Sechs Handschriften, und unter ihnen die besten, haben cal für que(s). Aber die Zusammenstellung Cela — cal geht doch nicht an. Erklären kann man cal, oder vielmehr qual, wenn man als Vorstufe die früher (zu 39, 40) besprochene Hiatusform qued ansetzt. In der ihm nicht geläufigen Form hat ein Abschreiber den längeren Strich des d als l gelesen, den niedrigen Bogen des Buchstabens mit dem voraufgehenden e zu a vereinigt.
21. Für das betonte Possessiv liegt kein Anlaß vor. Wohl aber kann der Dichter sein Denken als ein gutes oder schönes bezeichnen; so habe ich hier die Lesung von ABDE verlassen.
27. Acolh ist, trotz seiner reichlichen Überlieferung, schon deshalb nicht richtig, weil es in v. 11, wenn auch in 3. Person, im Reim steht. Für die Verwendung von colhir kann man schon auf Boethius 50 verweisen: Teirix col tot e mal sa razo.
28. Die Quelle von IK etc. hatte wohl vius ausgelassen, daher Qu’a per pauc. Schwerlich ist es von den anderen Hdss. erst eingeführt, um eine fehlende Silbe zu ergänzen.
35. escolh]. Unsere Stelle kann als eines der Übergangsbeispiele der Bedeutung „Schar“ zu „Art“ dienen, welche Jeanroy für seine Ableitung des Wortes, Rom. 41, 415 ff., gebraucht.
38. Da auch GPS vengutz unmittelbar vor al cor stellen, ist dies wohl die Wortstellung des Originals. Im Übrigen darf man bei der Fassung von ABDE bleiben.
40. bat’al cor oder bata·l cor? Die Hdss. entscheiden natürlich nicht, bat’al cor entspricht dem feretz al cor v. 30 und entspricht auch genauer dem bat de for des voraufgehenden Verses.
48. Über die Schreibung gazinh in A vgl. Else Wehowski, Die Sprache der Vida de la benaurada Sancta Doucelina, 1910, S. 22. |