I. Nie dacht’ ich wahrlich dies,
Dass ich um Lieb’ den Scherz,
Um Lust mein Dichten liess,
Noch klagt’, wenn froh mein Herz.
Mich schloss in Banden süss
Die Liebe, mir will scheinen
Als wär’ es mein Beruf,
Zu dem mich Gott erschuf,
Zu dienen nur der Einen.
II. Oft klag’ ich bitter an,
Was mich mit Lust umringt;
Ihr dank ich freudig dann,
Ob sie mir Trübsal bringt;
Doch Trug ich nicht ersann:
Wen holde Minne zieret,
Muss leiden williglich;
Denn oftmals fügt’ es sich,
Dass Leid zur Lust sie führet.
III. Nicht sagen darf sein Leid,
Noch bitt’rer Kränkung Schmerz,
Noch dass Verlust ihn reut,
Noch dass ihm froh das Herz.
Der Freund, der stets bereit,
Zu ändern sein Betragen.
Voreilig mancher spricht;
Im Grund versteht er nicht,
Von Leid und Lust zu sagen.
IV. Ihr nahmt so ganz mich ein,
Dass oft selbst beim Gebet
Ich denk’ an Euch allein.
Vor meiner Seele steht
Der Farbe frischer Schein,
Der Leib der üppig schlanke;
Dass nichts mich anders freut,
Doch alle Seligkeit
Erweckt mir der Gedanke.