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Deutsch
Franz Hüffer

I. Mich freut der Stimmen Schall in Busch und Strauche,
Wenn in den grünen Zweigen er erklinget,
Die Nachtigall gar holde Lieder singet,
Dem Gatten zugesellt, nach süssem Brauche.
Hab ich den Sang der Vögel so erkannt,
Dann denk ich an das vielgeliebte Land,
Und an der Herrin Reiz, der anmuthreichen,
Dess muss zur Lust mein Jammer sich erweichen.
 
II. Wol darf in Freude hoch mein Herz erglühen,
Da höchster Werth der Herrin ist zu eigen;
Ihr muss sich jeder andern Schönheit neigen,
Da Gott sie schuf zu wonnigstem Erblühen.
Nicht wagt zu sagen selbst ihr ärgster Feind,
Dass er geseh’n je so viel Reiz vereint:
Klugheit und Huld und höfisches Erweisen,
Ihr Lob erschallt in hundertfäll’gem Preisen.
 
III. In fernes Land will ich die Schritte lenken,
So dass ich nimmermehr zurücke kehre;
Ob auch mein wirres Schweifen Freude mehre
Den Lügnern, die bis auf den Tod mich kränken.
Ich wall’, ein Pilger arm und ungeehrt.
Bis bald der Sehnsucht Klagen mich verzehrt.
Und warb ich auch um Liebe stehts vergebens,
Euch dien’ ich bis zum letzten Tag des Lebens.
 
IV. O Seufzer, eil’ nach treuer Boten Weise
Zur Trauten hin, der höchster Werth zu eigen.
Ich will mich nie der Liebe Knechtschaft neigen,
So sag ihr dann, zu einer andern Preise
Gedenk ich ihrer Mienen antmutvoll;
Mir raubt’s das Leben, da ich scheiden soll.
Wie könnt’ ich scheiden je von meiner Liebe,
Dass Tag und Nacht mein Herz nicht bei ihr bliebe?

 

 

 

 

 

 

 

 

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