I |
1 |
Durch Kurzweil und Zerstreuung |
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Tröste ich mich, |
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Und bereite ich mir Freude; |
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Und nimmer würde ich einen Descort komponieren, |
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5 |
Wenn ich Eintracht |
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Und schönes Uebereinstimmen |
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Fände mit ihr, die ich am meisten liebe; |
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Denn anderes Unrecht — |
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Ich sage es Euch ohne Furcht — |
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10 |
Habe ich ihr gegenüber nicht als die Liebe, die ich zu ihr habe. |
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Schlimmeres als den Tod |
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Wünscht sie mir dem Anscheine nach. |
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II |
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Doch mit den Verleumdern bin ich zufrieden, |
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Denn sie machen glauben, daß ich anderswo liebe, |
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15 |
Und dann fragen sie mich, was ich tu, |
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Und wo ich meine Liebe angebracht habe; |
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Und weil sie so schlecht und rüde sind, |
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Fürchte ich sie so sehr, daß ich sie ihnen angeben werde: |
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Die Edelste ist es, die man erwähnt, |
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20 |
Und die Beste ihres Adels. |
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III |
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Edel, freundlich im Verkehr, |
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Artig sprechend, von anmutiger Unterhaltung |
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Werdet Ihr sie jeden Tag finden, |
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Und alles, was sie tut oder sagt, gefällt. |
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25 |
Verstand und Wert und Höfischkeit, |
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Heiterkeit und edle Schönheit |
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Sind mit ihr Tag und Nacht, |
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Obgleich es die Bösen ärgert. |
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IV |
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An etwas anderes denke ich nicht, |
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Sondern ich verlange nur danach, daß sie ihre Liebe |
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Mir gewähren möchte. |
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Ihr süßes gefallendes Lächeln |
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Hat mir schweres Martyrium |
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Bereitet. |
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35 |
Wohin auch immer ich gehen oder mich wenden mag, |
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Im Herzen sehe ich sie |
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Allezeit; |
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Und ich denke und sinne |
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Und wage ihr nicht einmal zu sagen |
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40 |
Sie möchte mich lieben; |
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V |
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Denn die übermächtige Liebe, die ich für sie empfinde, hält mich davon ab, |
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Und die Furcht, ich möchte sie alsbald betrüben; |
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Doch anstatt um Gnade zu flehen, |
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Bewahre ich ihr lautere Liebe und gute Treue; |
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45 |
Denn so weit Meer und Erde reichen |
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Gibt es keinen so treuen Liebhaber wie mich. |
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Die edle Königin unterhält |
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Liebesdienst und Schönheit bei sich |
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Mehr als alle Damen, die man sieht, |
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50 |
Und ich habe in keiner Beziehung zu viel gesagt: |
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VI |
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Ueber Monferriol sage ich nichts, |
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Als daß sie Tüchtigkeit und edlen Ruhm pflegt. |