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Deutsch
A. Strempel

I 1 So wie (es) dem (ergeht), der den Hasen gejagt hat
    Und ihn dann verliert, — und ein anderer erhält ihn,
    Ganz ebenso ist es mir ergangen
    Mit einer Falschen, die ich lange geliebt
  5 Und der ich demütig mit treuem Herzen gedient habe;
    Und als ich meinen Genuß zu empfangen dachte,
    Empfing ich das Schlechteste, und sie verschmähte mich.
    Ganz so handelte sie, wie die Wölfinnen es tun.
     
II   Aber wenn ich in der Sache einen gerechten Richterspruch erhalten hätte,
  10 Würde ich wenigstens meinen Teil wohl haben müssen
    Von ihrer Freundschaft, von der ich jetzt nichts mehr (haben) will,
    Denn eine solche Herrin hat mir ihre Freundschaft gewährt,
    Die gegen mich hundertmal freundlicher ist
    Und nach dem Lobe aller Leute weit mehr gilt.
  15 Lauter und treu und ohne trügerisches Herz (ist sie),
    Weshalb ich sie mehr liebe als Auda den Roland liebte.
     
III   Oft neige ich mich in der Richtung, nach der teuern Gegend,
    Wo sie sich aufhält, und obgleich sie mich keineswegs sieht,
    Erblicke ich sie wohl in meinem Herzen, meiner Treu!
  20 (Denn) manches Mal habe ich sie im Traume geküßt,
    Und ich habe von ihr tausend Freuden im Schlafe gehabt;
    Von diesem Vergnügen habe ich ein fröhlicheres Herz,
    Wann ich es mir wohl überlege und mich daran erinnere,
    Als wenn die andere mir alles gegeben hätte, was ich von ihr verlangen mag.
     
IV 25 Und wenngleich sie mir ihre Freundschaft zu lange verzögert (vorenthalten) hat,
    So bitte ich sie inständigst, daß sie gegen mich nicht schlecht handeln möge.
    Daß ich sie so treu liebe, das kommt ihr zu,
    Denn keine andere in der Welt gefällt mir so sehr,
    Wenn (d. h. so wahr als) ich sie jemals liebte und meinen Sinn auf sie richtete!
  30 Auf sie habe ich mein ganzes Herz und meinen Sinn gesetzt,
    Ihr ergebe ich mich mit treuem Herzen und befehle mich ihr an,
    Und sie möge mit mir ganz nach ihrem Willen verfahren.
     
V   Die Liebe preise ich, denn in trefflicher Weise hat sie mir
    Den ganzen Kummer besänftigt, den sie mir (sonst) immer bereitet.
  35 Wenn meine Herrin doch soviel Gnade hätte,
    Daß mir das, was sie (mir) versprochen hat, nicht versagt werde,
    Wenn ich sie sehen werde, und das wird binnen kurzem sein!
    Und du, (mein Lied,) wirst dich zum tapfem, trefflichen
    Grafen von Rodez begeben, der lauteren Wert hat ohne Trug,
  40 Und an diesem (jedem? s. Anm.) Tage verdoppelt er seinen Wert!

 

 

 

 

 

 

 

 

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