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204,001

Deutsch
M.Gisi

I 1 Jetzt werde ich, nicht kann ich mich enthalten,
    ein Sirventes machen in diesem heitern Ton, mit guten
    Versen, die leicht zu behalten sind, obgleich Singen,
    wie es sonst zu geschehen pflegte, mir nicht behagt.
  5 Denn die Reichen sind so gleichgültig, dass sie darüber
    den Preis dieser Welt verlieren. Denn Habsucht
    gewinnt Herrschaft über sie, wesshalb Edelsinn
    sinkt und zu Grunde geht.
     
II   Denn jetzt gereicht nicht zur Freude Lustbarkeit
  10 und Kurzweil und ächte Vorzüge; vielmehr
    wächst fürwahr Schlechtigkeit, und Falschheit
    tritt der Wahrheit entgegen.
    Und Adel zieht sich Schande zu durch
    gemeine Betrüger, wesshalb alles Gute zu Grunde geht;
  15 denn so sehr sind sie voll von schlechter Begierde,
    dass jede gute That sich vor ihnen verbirgt.
     
III   Und wer von ihnen Gunst haben will,
    wird ohne Milde, von roher Gesinnung sein,
    und wird jede That um des Besitzes willen verrichten,
  20 wenn er nur solchen habe; denn alsdann wird er darum
    mehr geehrt und als ein Verwandter gehalten werden,
    und sei er auch gekommen, woher er wolle (ich weiss nicht
    woher); denn jetzt wird ein tüchtiger Mann nichtgeschätzt,
    wenn er nicht viel hat, womit er sich helfen kann (könne).
     
IV 25 Aber ein Infant gewinnt Macht, welcher dem Adel
    Licht und Strahl ist, welcher (Adel) ohne ihn nicht
    würde gelten können, vielmehr für alle Zeiten
    fürder darnieder liegen wird.
    Aber so sehr hat er grosse Ehre erworben von
  30 denjenigen, über die er auf offenem Felde hinwegschritt,
    dass die Franzosen furchtsamen Herzens sind,
    weil sie ihm so nahe sind.
     
V   Desshalb bitte ich Jesus Christus, dass er ihm Macht
    gebe und ihn beschütze, wenn es ihm gefällt,
  35 damit Pfaffen ihm nicht schaden können mit falschen
    Predigten ganz voll Schrecken.
    Denn so gross ist ihre Betrügerei, dass sie im tiefsten
    Höllenfeuer brennen werden, weil sie so sehr nach
    Geld verlangen dafür dass sie den sündigen
  40 Menschen rein und keusch machen.
     
VI   Der Kirche geht ihre Einsicht aus (darum) dass sie
    die Franzosen dorthin bringen will, wo sie
    durch keine Gebühr Anspruch haben und Christen
    in Kummer bringen durch Rede ohne Rücksicht;
  45 denn sie wollen, dass die Welt
    sich (Glatzen) scheere (d. h. geistlich werde),
    Doch auf dem Schlachtfeld hält ein Pfaffe nicht Stand,
    Ablass aber geben sie haufenweise.
     
VII   Der Graf von Astarac hat Lob von allen Leuten,
  50 und sein Preis erhöht sich und er hat am Geben
    Freude und ein schwaches Herz
    möge sich nicht auf ihn stützen.

 

 

 

 

 

 

 

 

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