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204,004

Deutsch
M. Gisi

I. Wahre Gunst und Gerechtigkeit mangelt in dieser Welt; denn Habsucht bändigt sie (die Welt), welche (Habsucht) die Schlechten hegen, wo (zu welchen) Schlechtigkeit sich annähert, wesshalb guter Preis mit Werth (Trefflichkeit) sich nicht tröstet. (?) Und der, dem es gefällt, dass Schlechtigkeit nicht zu Grunde gehe, wohl schickt es sich, dass Recht und Gunst ihm fehle, da dem Trug sein schlechtes Herz sich annähert (anbequemt); desshalb gefällt es mir, mich mit Rechtschaffenheit zu trösten.

II. Sich selbst richtet zu Grunde und verdammt und verwirft derjenige, der mit Trug Gewinn in’s Auge fasst und ergreift; Gewinn ist es nicht, denn die Sünde nimmt ihn wieder weg, wesshalb ein Thor darin ist, wer sich nicht darauf legt, Gutes zu thun, bevor Schlechtigkeit ihn vollständig ergreift. Denn kein Gut hat das Vermögen, dass es Wurzel schlage in irgend einem Menschen, wo (in welchem) Trug vorhanden ist, wesshalb ich das Recht liebe; es tadle mich darum, wer wolle.

III. Jedem Menschen, der Trefflichkeit will, befehle ich, dass er die Wahrheit sage und dass er nicht Unrecht verlange; denn ich schwöre Euch bei meiner Treu und melde Euch, dass durch das Unrecht Thun Trefflichkeit fällt und ein Ende nimmt. Denn sie kommt nicht vorwärts und nicht Einer verlangt nach ihr. Denn Habgier, die sie hegen, sagt und befiehlt ihnen, dass sie manches fälschliche Begehren stellen und, wenn sie Etwas zur Verfügung haben, (es) abschlagen.

IV. Wohl halte ich den für thöricht, der mit Habsucht sich zusammengesellt und für thörichter den, der sie hat und sich nicht von ihr befreit, denn manch’ falsches lügnerisches Wort wird darum zum Vorwurf gemacht und Schlechtigkeit und Trug, der daraus stammt. Und nimmer denke sich Einer, der sie mit sich führt,

Denn hernach hilft dabei kein Anwalt, den man herbeiziehen mag.

V. In dieser Welt steht Trug so fest, dass das Recht keine Macht hat, ihn wanken zu machen, denn die Schlechten lieben falsche Rede und fest halten sie dieselbe aufrecht, damit sie sich befestige. Und es ist mir peinlich, dass der Tod nicht jedem falschen Menschen die Festigkeit nimmt, der Trug will und bekräftigt. Doch scheint es mir nicht, dass Trug eine zuverlässige Sache sei, wesshalb mein Herz im gut handeln sich befestigt.

Zum jungen König von Aragon, welcher Gunst und Recht befestigt und Schlechtigkeit stürzt, gehe, Sirventes, denn alles Gute stützt er und kein Trug befestigt sich in seinem Herzen.

Ich liebe meine Dame; denn sie ist mir Führerin und treu, und wer Werth haben will, setzt sich in ihrer Huld fest.

 

 

 

 

 

 

 

 

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