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434a,022

Deutsch
A. Kolsen

I. Unter den Königen und Baronen werde ich oft gefragt, weshalb ich meine VERSE und CANZONEN so geheim gehalten habe, und ich antworte, dass eine hübsche, hochgeborene, edelmütige, anmutige Dame sie unter einem festen Verschluss gehalten hat.
 
II. Denn die Vernunft befahl mir, da doch mein Gesang von derjenigen, der er geweiht war, freundlich aufgenommen und geschätzt wurde, in guter Weise, obwohl er eingeschlossen war, hiermit einverstanden zu sein, weil sie ihn ja besass und daran Vergnügen fand, indem sie mir auftrug, ohne Widerspruch den erhabenen Aufenthaltsort (meiner Lieder) zu ehren.
 
III. Und als sich in langer Zeit zweiundzwanzig angesammelt hatten, liess sie mich freundlichst holen und sagte, dass nun der Zeitpunkt dasei, meine Lieder vorzutragen, und da ich davon soviel vortragen darf, bitte ich sie um die Gnade, an ihnen keinen Anstoss zu nehmen ; denn ein Liebender habe fürwahr, indem er seine Dame nenne, seine Freude daran.
 
IV. Mit gefalteten Händen, knieend, fragte ich sie dringlich, warum sie die Lieder festgehalten habe, und sie antwortete harmlos : « Du tust wohl daran, dass du dich singend recht vergnügst, da ICH ja dein Wissen läutere und verfeinere und der König es (das Singen) haben will, es lobt und anhört.
 
V. Wenn du so ehrfurchtsvoll bist wie du verliebt scheinst, wird Trug und Falschheit dir fern sein ; denn ein UNehrlicher Liebhaber BESCHIMPFT (nur) mit seinen Loben und einer, der Trügerisches spricht, kann keine freundliche Aufnahme finden und er bewirkt, dass er nicht mehr für sich erstrebt als einen wertlosen Pfauenfuss ».
 
VI. Herrin mit anmutiger Gestalt, bei der Wert und Schönheit wächst, die ihr geschätzt werdet von den Geschätzten, grossen Dank statte ich euch ab. An euren angenehmen Worten weide ich mich, und ich bin beruhigt, wenn ich euch betrachte und weil ihr gütigst erlaubt, dass ich demütig auf EUCH hoffe, die ich liebe, umwerbe und preise.
 
VII. Frau Sobrepretz, ohne die äusserste Gunstbezeugung (von euch) wünsche ich mehr, euch zu sehen, als den Schlüssel zur ganzen Welt zu besitzen.
 
VIII. Frau Cardona und der König machen mir Freude ; denn, soweit man sieht und hört, erfüllen sie ihre Pflicht !

 

 

 

 

 

 

 

 

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