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Deutsch
A. Kolsen

I. Einen Vers habe ich begonnen, ein wirkliches Beispiel von Torheit ; denn ich behaupte, dass Armut viel mehr wert ist als Reichtum, eine Dame ohne Reize mehr als eine hübsche und anmutige, Hochmut und Bosheit mehr als edle Demut, Unsinn und Dummheit mehr als reine Weisheit und Raub und Habgier mehr als Ehre und Freigebigkeit.
 
II. Ein Recht, das in rechter Weise verfochten wird, hält man für etwas besonders Gutes ; wird jedoch Unrecht in Recht verwandelt, so gilt das für die gröste Spitzfindigkeit ; denn von simplen Gelehrten wird ein Argument leicht verteidigt ; aber mit tibel angebrachtem Grunde etwas zu beschönigen, das ist eher Sache der Gutmütigkeit, und ein Gelehrter wird gelobt, wenn er das Verfahren von einem anderen gelernt hat ; rührt es aber von ihm selbst her, so wird er von den Scharfsinnigen noch mehr geschätzt !
 
III. Schwerlich lebt ein Mann mit Reichtum, ohne Unrecht und Feindseligkeit zu erdulden ; daher (weil er seitens der MENSCHEN Unrecht leidet) wird er von GOTT geliebt. Wenn jemand aber in Armut lebt und eine schöne Frau hat, glaubt mir, dass diese Streit und Zank entfacht, und zwar wird sie Gegenstand der Sehnsucht so vieler, dass ihr Mann darüber erzürnt ist ; aber der Demütige, der zu schwach ist, um sich zu rächen, wird verfolgt und wegen seiner Einfalt übel zugerichtet, der Bösartige dagegen wird gefürchtet.
 
IV. Die Klugen zwingt Verstand und Freimütigkeit wider ihren Willen, die Toren und Narren zu vernichten, und nichts fällt ihnen so schwer. Sie essen nichts in Frieden, auch schlafen sie nur unruhig ; sie haben sogar eine gemeine Lebensführung begonnen, um sich recht zu mästen ; ich rede nicht von den Advokaten, welche (gierig) ihre Hand hinhalten und wollen, dass die Fackel (der Zwietracht) entzündet bleibe, um (schliesslich) zweideutiges Recht kundzutun.
 
V. Grossen Verdruss hat man sich zugezogen, wenn man Ehre erworben hat und diese schneller verloren geht als eine leicht gewonnene Dame. Sie können (nun einmal) ohne die einem anderen abspenstig gemachte Frau nicht in Ehren leben ! Nie erlangte ein Kônig oder ein Pràlat dadurch Freuden oder eine Auszeichnung. Wenn man die Entführer in bezug auf ihren hohen Rang und den Ruhm, den sie erworben haben, betrachtet, so gilt (bei ihnen) Wegnehmen viel mehr als Geben (« weggenommen viel mehr als gegeben »).
 
VI. Die Dame von den Cartz (« Disteln ») ruht zwischen Ehre und Edelmut, und Sobrepretz hat sich neben sie gesetzt, weshalb sie (S.) mir gefällt.
 
VII. Vers, wenn du gelobt werden willst, gehe hin nach Montesa zu dem guten König, der es erobert hat, wofür er allezeit gepriesen werden wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

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