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434a,074

Deutsch
A. Kolsen

I. Sehr verdriesst mich der Besuch von Höfen, der Beruf des Spielmanns und das Verneigen vor Pförtnern, und es verdriesst mich, Gemeinheit zu erdulden und zu verüben, und es verdriesst mich, dass die Welt sich verschlechtert, so dass mancher zu geben pflegte, der jetzt nach seinem Gefallen wegnehmen möchte.
 
II. Es missfällt mir, die Schlechten zu loben, von denen ich Uebles sagen könnte, und noch mehr, die Wackeren zu tadeln ; indes möchte man am Hofe keinen anhören, der die Wahrheit sagt, wenn er nicht (auch) lügen würde, weshalb ich mich von da gern fernhielte, wenn der König mir einen anderen Lebensunterhalt gewährte.
 
III. Eine gefällige Rede höre ich oftmals am Tage schmähen und sehe, wie die Mächtigen gemeine Leute um ihres Reichtums willen ehren, dagegen die Edlen beschimpfen, woraus mir Kummer und Unwille erwächst, und manchmal muss ich SINGEN, wo ich WEINEN sollte.
 
IV. Alles dies muss mich verdriessen und ausserdem (« wird darin mehr verlangt ? »), wenn ich sehe, dass Damen betrügen und man SIE betrügt, und wenn ich sehe, wie Liebe zu Trug und Falschheit wird. Wie könnte ich jetzt dichten, da doch Ritterlichkeit sich wegwarf ?
 
V. Gäbe der König mir zu essen, so würde ich nie mehr Sirventese von üblem Zank dichten ; eher sollte er von mir ausgezeichnete CANZONEN hören (« sollte hören, wie ich Canzonen glätte und ausfeile »), in denen ich seine unvergleichliche Dame loben würde, und ich würde mit diesem Lob keinesfalls die Unwahrheit sagen !
 
VI. König, wer an Wert nicht seinesgleichen hat, von dem glaube ich nicht, dass er mir je betreffs des Essens eine abschlägige Antwort gebe ; denn ich meine, dass das ihm schlecht anstehen würde.
 
VII. Frau Sobrepretz, da ihr mehr wert seid als irgend eine andere, lobe ich euch und möchte nicht aufhören, Frau Cardona zu loben.
 
VIII. Von dem Infanten Peter scheint mir, dass er Wert und Höfischkeit fördere.

 

 

 

 

 

 

 

 

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