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070,004

Deutsch
Carl Appel

Übersetzung nach Fassunga A, doch mit Umstellung der Strophen V und VI:
 
I. Amor, was scheint Dir? Findest Du noch einen Törichten außer mir? Denkst Du, daß ich lieben soll und daß ich nimmer Gnade finde? Was Du mir befehlen magst zu tun, werde ich tun, denn so muß es sein; aber Dir steht es nicht wohl an, daß Du mich immer Übles erdulden läßt.
 
II. Ich liebe mehr als Alles die Beste der Welt, und sie liebt mich in keiner Weise. Ich weiß nicht wie das geschieht! Und wenn ich noch so sehr versuche, mich dem zu entziehen, ich vermag es nicht, da Amor mich festhält. Verraten bin ich durch mein gutes Vertrauen: Amor; das kann ich Dir wohl sagen.
 
III. Mit Amor werde ich streiten müssen, des kann ich nicht umhin; denn dorthin läßt er meinen Sinn sich richten, woher ich keine Freude erwarte (vielmehr bin ich des Hängens wert, daß ich je Lust und Begierde danach hatte); aber ich habe keinerlei Macht, mich gegen Amor zu wehren.
 
IV. Doch Amor weiß hinabzusteigen, wo er will; und er weiß für Leid und Schmerz schönen Lohn zu geben. So viel kann er nicht mit mir feilschen und mich zahlen lassen, daß er es mir nicht mehr als vergelten könnte, wenn meine Herrin mich nur ansehen und meine Worte hören wollte;
 
V. (Denn) wohl weiß ich was ich meiner Fraue rechtens weisen kann: daß kein Mensch gegen Amor zu streiten vermag noch wagt, denn Amor besiegt jegliches Wesen. Und er zwingt mich, sie zu lieben; ebenso kann er in kurzer Weile mit ihr tun.
 
VI. Großer Kummer und großer Verdruß ist es, immer um Gnade zu rufen; aber ich kann die Liebe, die in mir eingeschlossen ist, nicht verbergen und verhehlen. Ach! mein Herz schläft nicht, noch ruht es, noch kann es an einem Ort verweilen. Und nicht kann ich’s länger aushalten, wenn der Schmerz sich mir nicht lindert.
 
VII. Fraue, Nichts kann Euch, wenn ich’s recht bedenke, das gute Herz und den treuen Sinn sagen, die ich für Euch habe, da ich doch nimmer irgend ein Wesen so sehr liebte. Die Seufzer, Fraue, würden mich alsbald getötet haben (mehr als ein Jahr ist’s her), wäre es nicht um einer freundlichen Miene willen, um derentwillen mein Sehnen sich verdoppelt.
 
VIII. Nichts Anderes tut Ihr, Fraue, als spotten und lachen, wenn ich Euch um etwas bitte; und wenn Ihr mich auch nur sóviel liebtet, so müßtet Ihr mir wohl Anderes sagen.
 
IX. Meine Kanzone lerne zu sagen, Alegret; und Du, Ferran, trage sie mir zu meinem Tristan, der wohl zu spotten und zu lachen weiß.

 

 

 

 

 

 

 

 

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