I. So wie ich wäre, wenn ich es vermöchte, wünschte ich daß sei wer das Können dafür besitzt. Denn ich würde mich in Waffen und Kleidern artig halten, würde freigebig gastlich empfangen und erschiene prächtig am Hofe. Damen würde ich besuchen, und meine Habe gern verschenken, würde auf Kämpfe und Turniere ausziehen und mich im Frauendienst behagen.
II. Das, scheint mir, gälte mehr als die Räubereien, nach denen ich all unsere Großen begierig sehe. Denn wenn Ihr und Eure Leute wohlhabender seid als andere, dann werden sie Reiter zusammenbringen, in leichter Wappnung um leichter an das Geld und Gut heranzukommen, oder um leichter zu entfliehen, wenn sie auf kräftigen Widerstand stoßen. Das nimmt und mindert den Wert (der in der Welt vorhanden ist).
III. Einst erkannte man die Verliebten (drutz), wenn man sie sah, an ihrem Aufwand, an den schönen Geschenken, am anmutigen Erscheinen und am schönen Empfangen. Aber jetzt gilt mehr schöne Worte zu machen als gute Dienste zu erweisen. Doch mit Dichten und Trachten ist kein Lob zu erhalten, wenn man es nicht mit Taten tut und mehrt. So ist es der Welt Lauf.
IV. Kein Mensch würde mit höfischem Handeln in die Irre gehen. Und es gab eine Zeit, da man der Minne diente, da Jugendwert erschien und verständiges Streben galt. Aber jetzt sagt man, daß mehr wert ist, wer zuerst die Rinder und die Hirten raubt. Sehet zu, ob die das Wahre sagen, die aus solcher Beute üblen Staat tragen.