I. An Nichts ist die Not so groß wie an trefflichen Männern, und da solch Mangel daran ist, muß man beklagen, wenn ein Trefflicher sich ändert. Und das sage ich um des Vizegrafen von Burlatz willen, von dem ich höre, daß er sich im Wert geändert hat, da ihm die Tüchtigkeit nicht mehr wie sonst gefällt. Das sage ich nicht, damit er es als ein Übel empfinde, sondern damit er (zum Guten) zurückkehre, denn das Leben ist Unehre und Schande, wenn man nicht seinem Range entsprechend tüchtig ist.
II. Kein Mensch steht so hoch in Wert und Ehren, daß ihn nicht irgend einer tadle. Und wenn ein Tor ihn aus Torheit schilt, so halte er sich nicht deshalb für getadelt, vielmehr meine er dadurch wohl belobt zu sein, denn dem Trefflichen ist des Toren Tadel Lob. Drum möge er meinem Rate folgen und sich benehmen wie er sich einst benahm; die Toren aber mag er ihre Torheit reden lassen, denn die Wissenden werden darob viel des Ehrenvollen sagen.
III. Denn ich habe übel von Herrn Blacatz reden hören, der deshalb doch nicht einen Tag von seinem Tun ließ, und von Herrn Raimon Agout, der so tüchtig war, und von dem Markgrafen, dem Monferrat gehörte. Von ihnen schien keiner voll Verdruß darob zu sein, und sie entzogen darum den Sängern ihre Wohltat nicht. Wenig liebt Euch, Herr Vizegraf, wer Euch belehrt, daß Ihr des guten Tuns und des Ruhmes nicht gedenket. Bald wird Euer guter Ruf am Ende seines Laufes sein, wenn Ihr nicht Freunde und Lobredner habt.
IV. Der Damen von Quercy Ehre gefällt mir wohl, den Herren aber bin ich gram.