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Deutsch
Carl Appel

I. Wenn ich es wage Euch zu lieben, Euch, die ich liebe, wert halte, fürchte und verehre, so sollt Ihr mir nicht fürder Hochmut zeigen, denn so sehr lieb ich Euch, daß in der Welt nichts ist, von dem ich meinen könnte, daß es Euch gefiele, was zu verrichten mir nicht lieb und leicht erschiene.
 
II. Denn anderes habe ich nicht zu tun als willig Euren Wert zu preisen. Und wenn es Rechtens Euch erschiene, so sollte ich, bis ich mehr von Euch erbitte, den Anschein froher Hoffnungen von Euch erhalten, bis dann das Bessere käme, denn so gewonnen habt Ihr mich, daß keine Andere den Schmerz mir aus dem Herzen reißen kann.
 
III. Und wenn es Euch gefällt, so könnt Ihr, ohne daß es Euch zum Schaden wäre, mir einen Kuß wohl schenken. Mehr wage ich nicht zu bitten. Jedoch die Zeit wird kommen. Sagt mir, wohlan, Ihr Treffliche und Schöne, wird mir versprochen und gegeben, was ich von Euch begehrte? Sagt mir, was alles Ihr darüber denkt!
 
IV. Und darf ich denn den liebereichen schönen Blicken trauen, die Eure hellen lachenden Augen mir zeigen? Wenn sie das im Truge tun, begehen sie damit große Sünde, denn wie der König von Aragon Haupt alles Guten ist, so wahr liebe ich besser als irgend ein Liebender es tut.
 
V. Was soll ich tun, da ich nicht lassen kann bei Euch zu bitten? Soll ich in Liebe sterben? Noch nicht, sofern ich es vermag, bis daß ich küssend Euren werten Leib umfange. Ach, edle Frau, mein Flehen und Gnade müssen mir helfen und das Gute, das ich von Euch in meinen Liedern darzustellen wage.
 
VI. Ins Angonmois hätte ich mein Lied gesandt; doch ist da nicht die edle, treffliche und hochgeborene Gräfin.

 

 

 

 

 

 

 

 

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