I. Wann ich über die Haide hin das Laub von den Bäumen fallen sehe, will ich, ehe die Kälte sich verbreitet und die schöne Jahreszeit sich verbirgt, daß mein Sang gehört werde, denn mehr als zwei Jahr habe ich mich seiner enthalten, und es ziemt, daß ich das gut mache.
II. Gar schwer ist’s mir derjenigen mich wieder dienstbar zu erklären, die mir gegenüber hochfährtig ist, denn, wenn ich irgend etwas von ihr erbitte, gefällt es ihr nicht, mir ein Wort zu erwidern. Wohl tötet mich mein törichter Sinn, da er dem schönen Schein der Liebe folgt und nicht sieht, was Liebe ihm halte.
III. Soviel List und Ausflüchte weiß sie, daß ich immer vermeine, sie wolle mich lieben. Gar süß betrügt sie mich, auf daß sie mich mit schönem Schein vernichte. Fraue, das ist kein Vorteil für Euch, denn wohl glaube ich, daß Ihr den Schaden davon habt, wenn Eurem Lehnsmann auf irgend eine Art Leid zustößt.
IV. Gott, der die ganze Welt umfaßt, lege ihr ins Herz, daß sie mich aufnehme, denn keine Nahrung hilft mir und kein Gut nützt mir. So sehr bin ich vor der Schönen in Furcht, daß ich mich ihr gnadeflehend übergebe: Wenn es ihr gefällt, möge sie mich verschenken oder verkaufen.
V. Übel wird sie daran tun, wenn sie mir nicht entbietet dahin zu kommen, wo sie sich entkleidet, damit ich nach ihrem Befehl ihr nahe sei, neben dem Bettrande, und ihr, knieend und demutsvoll, die wohlsitzenden Schuhe abziehe, wenn es ihr gefällt, daß sie mir den Fuß reiche.
VI. Ganz zu Ende ist der Vers gedichtet, derart, daß da kein Wort mangelhaft ist, jenseit des normannischen Landes, über dem wilden tiefen Meer. Und wenn ich mich von meiner Fraue entferne, wie ein Magnet zieht mich die Schöne an sich, welche Gott schütze.
VII. Wenn der englische König und normannische Herzog es will, werde ich sie sehen, bevor der Winter uns überrascht.
VIII. Um des Königs willen bin ich Engländer und Normanne, und wenn mein Magnet nicht wäre, würde ich bis nach Weihnachten bleiben.