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070,045

Deutsch
Carl Appel

Mit der oben besprochenen Umstellung der Strophen lautet also die Übersetzung:
 
I. Ich wollte, daß Alle die mich bitten zu singen, die Wahrheit erfahren, ob ich das vermag. Mochte singen, wer da wollte, denn ich wußte keinen Weg dazu, seit ich durch mein übles Geschick mein Glück verlor.
 
II. Ach, wie sterbe ich vor Verlangen! denn ich schlafe nicht am Morgen noch am Abend, denn nachts, wann ich schlafen gehe, singt und ruft die Nachtigal; und ich, der ich zu singen pflegte, sterbe vor Kummer und Leid, wenn ich Lust und Freude höre.
 
III. Minne hat mich verschmäht und verworfen. Wenn ich sie in meiner Gewalt hätte, dann sage ich Euch, daß ich böse mit ihr verfahren würde! Aber Gott will nicht, daß Liebe etwas sei, an dem man mit Schwertschlag oder Lanzenstoß Rache nehme.
 
IV. Minne, um meinen Schaden bitte ich Euch, denn (anderen) Vorteil kann ich bei Euch nicht haben. Nie mehr will ich Euch hofieren noch fürchten, denn ich würde Euch dann (doch) verlieren. Wohl ist ein Tor wer Euch traut, denn mit Eurem falschen Schein habt Ihr mich in (meinem) Vertrauen (?) verraten.
 
V. Von der Liebe sage ich Euch: wenn man sie festzuhalten wüßte, dann würde nichts besser sein als sie! Bei Gott, gar gut war die meine, aber sie währte nur einen Tag. So ist ein Tor, wer ohne Bürgschaft seine Hoffnung auf die Liebe setzt.
 
VI. Limousiner, Gott befehle ich die, die mich nicht bei sich behalten will, denn nun kann sie wohl wissen, ob wahr ist, was ich ihr sagte: daß ich in fremdes Land gehen würde (in fremdem Lande sterben würde), da weder Gott noch Treue noch Bürgschaft mir bei ihr zum Frieden helfen konnten.
 
VII. Doch um eines freundlichen Anscheins willen bin ich noch in gutem Hoffen: Meinem Trost muß ich Dank wissen, daß er immer will daß ich singe und lache. Und ich versichere Euch, daß, wenn sie könnte, ich König von Frankreich wäre, denn so viel sie vermag, fördert sie mich.
 
VIII. Ich rechne es mir nicht als Schlechtigkeit, wenn ich hier gute Hoffnung habe, da sie dort mich in nichts fördert.
 
IX. Romieu melde ich, daß ich um meiner Freundin und um seinetwillen erscheinen lassen werde, daß ich hier gute Hoffnung hege.

 

 

 

 

 

 

 

 

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