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Deutsch
Erich Niestroy

I. Fröhlicher bin ich als sonst und verliebter, obgleich ich nicht geliebt werde von ihr, die ich mehr liebe als mich (selbst), bei der ich nicht Gnade finde, noch kann sie (überhaupt) ein Mann bei ihr finden; seht, ob sie sich bitten lassen würde, wenn ich ihr übel wollte.
 
II. Und (grade) weil ich eine andre nicht will nach dem, was hier in der Liebe das Rechte ist, noch es mir gefällt, und (grade) weil ich ihr mich ergeben habe mit aufrichtigem Herzen für immer, nimmt sie mich nicht auf noch behandelt sie mich freundlich, sogar würdigt sie mich kaum eines Wortes, wenn sie mich sieht, und doch wage ich darum nicht zu grollen.
 
III. Und fast, dass sie mir die Augen auskratzte, als ich ihr im Scherz sagte: „Herrin, ich liebe Euch, das wisset, mehr als irgend etwas andres.“ Und das tue ich, meiner Treu. Gott lasse mich darin mein Glück machen, und er wird es tun, wie lange er auch zaudern mag, aber sehr lange kann er’s mir verzögern.
 
IV. Warum also hebe ich mich nicht von dannen? Nun hat mich Torheit besiegt! Lieber will ich in Frieden dulden, weil es sich so ziemt; denn ein Tor ist, wer ablässt; denn ich will lieber in der ehrenvollen Hoffnung auf sie verharren, als bei einer anderen gewinnen.
 
V. Lied! Über Exideuil hinaus eile fort, hurtig und schnell, zu der Schönen, bei welcher Schönheit ist und alle Vorzüge in vollkommener Weise; denn sie fehlt in nichts, sondern weiss sich wohl davor zu hüten, so dass sie sich und Ventadorn jeden Tag (im Werte) erhöht.
 
VI. Des edlen Königs von Aragon gedenke ich, den Gott erhalten möge! denn er ist ohne jeden Trug und ohne das, was übel ansteht.

 

 

 

 

 

 

 

 

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