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Niestroy, Erich. Der Trobador Pistoleta. Halle a. S.: Verlag von Max Niemeyer, 1914.

372,004- Pistoleta

 

X.

 

In D fehlen v. 26 und die bei den letzten Strophen. In K sind die Worte serva et atenda entro que·ill v. 21-2 ausgelassen und unter dem Text nachgeholt. In L sind „Bertran del Puget“ und darunter „Conseill“ fol. 48v. am Rande und die Strophen V und VI fol. 49 am Rande mit blasserer Tinte und anscheinend von anderer Hand nachgetragen. In R fehlt die letzte Strophe, der Raum dafür ist freigelassen; v. 32 ist mit Änderung von sidons in midons ans Ende der vorhergehenden Strophe geraten, deren Endvers dafür fehlt; an seiner eigentlichen Stelle wird v. 32 in stark veränderter Gestalt wiederholt. Zu Sg bemerkt Massó a. a. O. nach der III. Strophe: Les quatre estrofes següents apareixen en el ms. escrites, per la mateixa mà, al peu y en els marges interior y inferior, com per reparar un oblit del copista. In Ve. Ag. I fehlt die letzte Strophe, in Ve. Ag. III das zweite Hemistich von v. 44 und das erste von v. 45. 

Das Verwandtschaftsverhältnis der zehn Handschriften lässt sich am besten durch folgendes Schema darstellen:

Die Scheidung in die beiden grossen Gruppen y und z wird durch folgende Varianten gerechtfertigt: v. 2 „qe mel“ y gegen „quel me“ z (ausser T: car mi); „es“ y gegen „a“ LOTSg, ay“ R I III; v. 14 „no i a“ y gegen „el (e Onoi a“ z (ausser III); v. 22 „entro qeill“ y gegen „tro que·il“ OTSg I III, „tan qaleis pl. qe“ L,„entrol pl. que“ R; v. 38 „o si a“ y gegen die andern, die Verschiedenes bieten. Auch da, wo D fehlt, erscheinen IK von den andern Hss. gesondert: v. 50 mit „qe vos sabez be, wo sich ihm allerdings III mit „saubets“ nähert. Besonders geeint ist die Gruppe y durch ihre gemeinschaftliche, den andern Hss. fremde Attribution Pistoleta. Innerhalb y wiederum tritt D von IK ab im Reime von v. 2 und den entsprechenden Versen; v. 29 mit „ans qe gairen“; v. 36, wo es sich mit „cambiar“ und „guerpir“ zu OSg bezw. OT bekennt; und endlich durch das Fehlen der zwei letzten Strophen. – Die gegenseitigen Beziehungen der Glieder der Hauplgruppe z sind ziemlich verworren; fast alle möglichen Kombinationen kommen vor. Im allgemeinen ergibt sich die Sonderung in die Untergruppen ßund γ,wobei allerdings als nicht ganz entschieden betrachtet werden muss, ob nicht R, das überhaupt ein recht unbestimmtes Verhalten zeigt, vielleicht doch eher dem Typus ß zuzurechnen sei, da es mit diesem (ausser L) nicht nur auf eine Attribution verzichtet, sondern auch mehrfach mit Gliedern dieses Typus in Gruppe erscheint, so v. 5 „qu’ieu“ LOR; v. 27 „serf“ fehlt OR. – Die Gruppe ß bezeugt ihre enge Verwandtschaft in den vv. 21 „mes“ („me“ T, s. Anm. zu I, 7) statt „mer“ (Ve. I III anders); 48 „ni“ statt „nin“; 50 „qe ben sabez“ und 55, wo sie mit ihrer Fassung des ganzen Verses den andern Hss. gegenübersteht. – Innerhalb dieser Gruppe aber sind die Verhältnisse nicht so klar. Es fällt nämlich auf, dass von ihren drei Gliedern in den ersten vier Strophen nur LO, von da ab aber noch häufiger OT sich gesondert zusammenfinden, so LO: v. 6 „qencar“ gegen „encar“; v. 19 „esgard“ gegen „s’albir“;„valor“ gegen „ricor“ und v. 28, wo sie die Lesart „repen“ gegen „penet“ („depart“ III) allerdings mit Ve. I teilen; und OT: v. 32 „li doncs“ statt „si dons“; v. 37 „senz“ statt „senes“; v. 38 ni sia (sua O) statt ,,o si a“ u. a.; v. 40 „sol qeus (uos T)“, wo allerdings D mit „sol qa vos“ statt „sol vos“ der andern ziemlich nahe kommt; v. 44 „vo·n“ für „en“; v. 50 „s’eu vos“ für „si·us“; v. 53 „adoncs“ gegen „e doncs“ u. a.; LT dagegen zeigen sich nur zweimal zusammen: v. 24 mit „sieu“ statt „si“ u. a. und v. 29 mit „dei“ gegen „deu. Offenbar hat also O bis etwa v. 32 mit L, von v. 32 ab aber mit T ausser den vom ganzen Typus geforderten Quellen noch besondere Vorlagen benutzt. Da aber OT häufiger zusammentreten als LO, hat L als die entferntere Handschrift im Schema von OT abzutreten, wenn auch dabei die Verschiedenheit der Beziehungen von L zu O und T nicht präzise zum Ausdruck kommt. O verrät ausserdem noch eine starke Neigung zu D, indem es mit ihm in verschiedenen Gruppierungen zusammenhält, so v. 20 „manera“ IKDO statt „mamara“; v. 24 „si“ IKDO statt „sieu“ u. a.; v. 36 „cambiar“ DOSg für „camiar“; „guerpir“ DOT für „geqir. – Für die Gruppierung RSg I III sind als gleiche Abweichungen „va“ statt „cor“ in v. 25, „valor non a“statt „non a valor“ (ausser III) v. 27 und „no i fa“ statt „non a“ in v. 28 bestimmend. Nun könnte fraglich scheinen, ob R oder Sg den bei den Ve. Ag. näher stehe, da sie sich beide mit ihnen in gleich wichtigen Fällen verbinden, R I III: v. 2 „ay“ statt „a“ und „es“; v. 36 „vuelh yeu c.“ statt „voill c.“; v. 47 „lam“ gegen „la“; und Sg I III: v. 40 „ol“ gegen „nil“; v. 53 „en ma“ (Ve. I fehlt) statt „a ma. Indessen deutet die gleiche falsche Attribution Riambaut de Vaqueiras in SgI III auf ein von diesen Hss. benutztes, R aber bereits unbekanntes Zwischenglied ε hin, bei dem der Irrtum in der Zueignung der Tenzone zu suchen sein muss. Auf dieser Stufe machen sich nun auch von L oder seinen Quellen her starke Einflüsse geltend; so sondern sich LSg v. 26 mit „e“ statt „mas“; LSgI III v. 2 mit „car“ statt „que, v. 29 mit „que gayre y“ gegen Verschiedenes und LSg I v. 38 mit „ne si n’ai“ gegen Verschiedenes ab. Aus dieser Beeinflussung erklärt sich wohl auch, dass Sg egenüber den Abweichungen von R I III, die ja auf die Stufe γ zurückzuführen sind und als Charakteristika dieses ganzen Typus auch in Sg auftreten müssten, die Lesarten des Typus ß aufweist, und ferner, dass auch III sich v. 27 der schematischen Anordnung nicht fügt, indem es mit „hon no ha valor“ gegen „on valor non a“ von RSg I die allgemeine Wortstellung bevorzugt. ― Von Sg sondern sich Ve. I III endlich noch ab: v. 2 „trop“ gegen „molt“; v. 3 „en dompna talVe. I, „qu’en taldompna“ III gegen „una dompna“; v. 5 „diatz me dons que“ Ve. I, „e diatz donchs“ III gegen „e digatz me si“ ;v. 15 „que dompna pros“ gegen „que bona domna“; v. 18 „respondra“ statt „responda. Wenn hier auch nicht immer wörtliche Übereinstimmung herrscht, so ist Verwandtschaft des Ursprungs gegenüber den andern Lesarten doch deutlich erkennbar.

Text und Orthographie nach I, von dem nur selten und in unwichtigen Fällen abgewichen worden ist. 

 

 

 

 

 

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