1. Sens e sabers, häufige alliterierende Verbindung, vgl. Levy, Figueira zu 3, 26, wo auch unser Beispiel aufgeführt ist.
6. cors. – DIK schreiben cor. Da aber vezer ein sinnlich wahrnehmbares Objekt verlangt, ist dem von N² gebotenen cors der Vorzug gegeben.
7. pretz prezat; s. dazu Schultz-Gora, Zeitschr. XVI, 515 Anm.
9. entrels fins amadors. Alles, was ich unter den aufrichtig Liebenden sage, d. h. so sage, dass es mich den aufrichtig Liebenden zuordnet; daher die Bedeutung: nach Art, in der Weise der aufrichtig Liebenden.
9-10. Zur Prolepsis s. Anm. zu I, 23.
12. Der Vers findet sich noch zweimal im Obliquus bei B. de Ventadorn (MW I, p. 12 und p. 39). Alle drei Beispiele zitiert Coulet, Montanhagol zu II, 41.
13. m’en sond’aisso guiren. ― Über den pleonastischen Gebrauch von en s. Diez, Gr. III4, 64; bezüglich andrer Pronomina vgl. Stimming, B. de B.¹ zu 4, 37.
17. per qu’eu quant . . ., eu vau. Zur pleonastischen Wiederholung des Subjektspronomens s. Bonhardt, Das Personalpron. im Alt-Prov., Ausg. und Abhdl. LXXIV, p. 88 ff.
cors. ― Nach dem Donat (Stengel, Prov. Grammatiken p. 56) liegt hier eine Reimreihe in ors-estreit vor; mithin ist cors hier nicht = corpus, sondern = cursus.
19. vau meims que d’ambladura. ― Die Wendung ist eine Art negativer Gegenbildung zu der im Afz. so gebräuchlichen, aber auch im Prov. begegnenden (s. Appel, Chrest.4 I, 255) Redensart plus que le (lo) pas.
24. „ . . . ist mir das erste Wort dem Abschied nahe“, d. h. eher wage ich nichts zu reden. Papon, Hist. gén. de la Prov. II, 414 deutet: Le temps qu’il passe avec elle lui paraît si court, que l’adieu touche presque au bonjour.
27. Rayn., Lex. III, 91 übersetzt: Puisque, sans vous, mon cœur manque de tout bien. cors ist aber besser = corpus und so als die bekannte Umschreibung des Personalpronomens zu fassen.
30-1. Ein Gemeinplatz der Trobadors; vgl. De Lollis, Sordello zu XXI, 22.
31. qu’autra ― Zu erwarten wäre que qu’autra. Die Vergleichungspartikel fällt aber oft weg, wenn das zweite Glied der Vergleichung ein Satz ist; s. Stimming, B. de B.¹ zu 3, 2.
33-6. Die Verse enthalten eine den Trobadors sehr geläufige Vorstellung: Die Augen sind die Vermittler, die Dolmetscher des Herzens, wie denn Gu. Figueira (ed. Levy) I, 28-30 direkt sagt: Quar li huelh son drogoman Del cor, e·l huelh van vezer So qu’al cor platz retener. Weitere Beispiele s. bei De Lollis, Sordello zu XXII, 23 – 4. ( 1) ― Dem Herzen aber ist die Zunge botmässig, das zu verkünden, was das Herz erfüllt: Gir. de Bornelh (ed. Kolsen²) 69, 1-2: No·s pot sofrir ma lenga qu’ilh no dia So que mos cor li dai en mandazo;eben da 7-8: Que la lenga s’escus per senhoria, Car es del cor ancela ses bauzia.
36. Wie Levy, Sw. IV, 171 zu grat bereits bemerkt, ist mit N² s’an statt fan der anderen Hss. zu lesen.
Fußnoten:
1) Vgl. dazu die Metapher „Augen des Herzens“, über die Schultz-Gora Zeitschr. XXIX, 337 ff. handelt. (↑)
|