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Appel, Carl. Der Trobador Cadenet. Halle a. S.: Verlag von Max Niemeyer, 1920.

106,025- Cadenet

V. 1 f. Daß man dem Herrn oder Freunde schuldig ist, sein schlechtes Handeln zu tadeln, ist ein Gedanke, der von den Trobadors öfter ausgesprochen wird; so in den Strophen des Montan und des Raimon Bistorz, die in Anm. 25 der Einleitenden Studie zu Str. 17 zu erwähnen sein werden. — Sia (das v. 33 durch issia vertreten wird) ist als Refrainwort seltsam gewählt. Es ist nicht anzunehmen, daß es ohne besonderen Anlaß zum Refrain bestimmt ist. Es steht aber an keiner Stelle des Gedichts in sonderlich prägnanter Bedeutung. So mag der Grund seiner Wahl in einem uns verborgenen Umstand des Liebeslebens Cadenets liegen.
In AB fehlen, wie gesagt, die Verse 10 und 11. C und E stimmen im Wortlaut des 11. Verses überein: E nous puesc far plus menhs que uostre sia, Wir werden bei der Lesart von D bleiben dürfen, die ich in den Text aufgenommen habe.
 
V. 3. Eine Silbe ist in den Hdss. zu viel. Das o im Beginn der Zeile kann entbehrt werden. Man wird dann den Vers in Parenthese setzen.
 
V. 14. Dies die Lesung von ABD. (CE haben Conoisser [E conoisser E] sol mentendatz Lorguelh quem [que E] faitz el non sen): „ich mache nur, möget Ihr verstehen, die Vergehen bekannt, die Ihr aus Unverstand begeht (nicht aus Böswilligkeit)“ s. Levy conoiser 5.
 
V. 25. Die Hdss. haben de gran faillimen. Mit größerer Sicherheit noch als o in v. 3 kann gran hier gestrichen werden.
 
V. 29. DE lesen übereinstimmend: Amors, pro·us ai dig per semblan „Minne, ich habe Euch, scheint es, genug gesagt“, und das ist eigentlich ebenso befriedigend wie die Fassung von A, die in meinem Text steht. Aber es fehlen zwei Silben. C hat den ganzen Vers nicht. So war wohl die Überlieferung der Quelle unvollkommen. Vielleicht ist in A statt lo s.] mo semblan zu lesen, s. Levy VII, 544, semblan 14: ieu vos contarai mo semblan.
 
V. 35. Die fehlende Silbe kann in verschiedener Art ergänzt werden: Domna, mon dan non sufratz oder Que vos m. d. n. s. oder noch anders. Die überschüssige Silbe im folgenden Verse läßt sich entfernen, indem man liest Car cum s. c. s.
 
V. 38. Wenn ich meinen Kummer erkenne, daß nämlich der bel semblan mit dem Wollen der Dame nicht übereinstimmt, oder: wenn ich ihn bekenne, d. h. mein Lied spricht meinen Kummer aus, aber so, daß niemand erfährt, woher er stammt? (s. die Verwendung von conoisser in v. 16).
 
V. 52. Der Inhalt des fehlenden Verses muß ungefähr gewesen sein: (bevor) er stirbt, denn wenn er tot ist (hat sie keine Macht mehr, ihn wieder herzustellen), also etwa: (enan) que l’agues mort, car si mor de l’afan.
 
V. 57. Es muß wohl ein Vers auf -ia fehlen, obwohl eine Lücke in B nicht bezeichnet ist, denn worauf soll sich cel q’o fai v. 61 beziehen? Welche Handlungsweise aber in diesem Vers als möglich hingestellt worden sein mag, vermag ich nicht zu sagen. — In v. 50 steht als Reimwort, nach De Lollis, airaria. Ob so oder vielleicht si·m jururia zu lesen ist, hängt natürlich vom Inhalt des fehlenden Verses ab.
 
V. 59 hat die Hds. am Ende enuer; es muß ein Wort auf -an stehen.

 

 

 

 

 

 

 

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