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Appel, Carl. Bernart von Ventadorn, seine Lieder, mit Einleitung und Glossar. Halle a. S.: Verlag von Max Niemeyer, 1915.

070,005- Bernart de Ventadorn

4. cal c’oras] adverbiales s dem Gesamtausdruck angefügt, unter Einwirkung von aoras und aras.
 
5. ries jauzimens darf getrost zu rics esjauzimens ergänzt werden, sei es daß es oder daß es ausgefallen ist.
 
6. Die Dichter pflegen ihre Lieder mit dem Beginn des Jahres als dem Anfang aller guten Dinge einzuleiten. Bernart meint nun: jedes Liebesglück, in welche Jahreszeit es auch falle, sei ihm ein so schönes Beginnen, daß er auf die Zeit nicht sehe.
 
7. Wechsel der Zeitanschauung, wie oft und wie ja auch schon hier v. 1-3. — Ob aber senhorei 3. oder 1. Person ist: „daß diese Zeit Herr sei“, oder „daß ich zu dieser Zeit Herr sei“, wird schwer auszumachen sein. Ich habe die 3. Person angenommen.
 
9. „Daß ich in Beziehnug darauf so tief drinnen bin“; oder soll man que i lesen?
 
14. esplei: Raynouard setzt als verschiedene Wörter an: 1. esplet, esplec „instrument, outil; hâte, presse“ II, 104; 2. esplec espleg esple espleit espley „revenu, profit, produit, jouissance, service, abondance, satiété, excès“ III, 183. Meyer teilt im Vocabulaire der Croisade den ersten Artikel Raynouards in zwei: 1. a c. „en hâte“; 2. ,,outils“, beide in der Form espleitz. Levy bringt nur einen Artikel esplech, Supplwb. III, 268 b, Petit Dict. 172 b, unter dem er alle Formen -ech eg ei ec et und alle Bedeutungen vereinigt, und dem entspricht der eine Artikel esplé bei Mistral. Dagegen hat Levy, wie auch schon Raynouard, zwei Verba angesetzt: esplechar -eitar und esplegar -eiar (Mistral hat nur ein esplecha, das Altfr. dagegen auch esploiier neben esploitier). Das eine ist natürlich ,explicitare‛. das andere ,explicare‛; beide bedeuten: employer, user, und wenn Levy die weiteren Bedeutungen differenziert, wird das mehr auf dem Zufall der Belegstellen beruhen, als daß es wirklich möglich wäre, die Bedeutungen auseinander zu halten.
Diesen beiden Verben entsprechend gelangen wir zu zwei Substantiven: 1. espleit esplech und 2. esplec esplei. Das erste ist gewöhnlich; das zweite könnte hier vorliegen, wie an anderen Stellen, welche esplei esplec zeigen. Aber es muß immer untersucht werden, ob nicht esplec -eg -ei als espletš auszusprechen oder ob in esplei, nicht etwa ein t weggefallen ist, wie wir bei Bernart 21, 34 drei für dreit im Reime finden. So bleibt einstweilen die Doppelexistenz des Substantivs mehr theoretisch begründet als praktisch erwiesen.
 
17. qued s. Anm. zu 9, 6; 13, 39.
 
18. pogues schon v. 11 im Reim. Dort, oder allenfalls auch hier, könnte degues dafür eintreten.
 
31.son reimt hier mit festem n wie 43, 32; sonst auch (doch nicht bei Bernart) mit ô, s. Harnisch § 50.

 

 

 

 

 

 

 

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