V. 13. gran re vgl. Glossar der Chrest., Levy Suppl. 4, 36.
V. 21. I liest: Doncs nia que sestrai. canc an seruir de se, S: Dons ni a qe sestrai. tant an seruit de se. Damit weiß ich nichts anzufangen. Meine Lesung sucht sich dem Überlieferten möglichst anzuschließen, wobei freilich das D der Initiale außer Betracht bleibt. Der erste Buchstabe der Strophen ist nicht selten Irrtümern unterworfen, weil er erst später in roter oder blauer Farbe nachgetragen wurde oder nachgetragen werden sollte. Vielleicht sollte H stehen.
V. 25. Ich verstehe: Ein Tag kann, wenn er nämlich von guter Art ist, mehr wert sein als ein ganzes Jahr. Mir scheint hier eine sprichwörtliche Wendung vorzuliegen, so daß man retrai auch etwa „zitiert“ übersetzen kann.
V. 31. Die Hdss. I und S haben de. Diese Form für deu kommt nicht selten in den Hdss. vor, vielleicht nach der Analogie de : dei — ve : vei (videt : video).
V. 37. per respieg de s. 7, 62; 13, 8 (Levy belegt a r. de und en r. de).
V. 38. IS haben mil dos tanz also eigentlich tausendmal zweimal; aber das gemäßigtere Dc wird mit meilz im Rechte sein.
V. 48. mescle im Konjunktiv nach dem Satz mit quan, wie nfrz. si-—que + Konj. Für die Anwendung von mesclar vgl. 8, 15 tem que i mescle folia.
V. 49. Der Satz wird nicht fortgeführt wie es dem Anfang entsprechen würde, etwa grans dans en venria oder ähnlich, sondern geht in sehr lebhafter Art zu einem ermahnenden Ausruf über. Esgardar scheint hier den Sinn wie sonst gardar oder engardar zu haben. Vielleicht ist engardatz zu lesen.
V. 52. Die beiden Hdss. haben es statt etz.
V. 54. I: qire cam parti de lai. ab plazers benestanz. merce qan deu partir, S: qe cam parti de lai. ab plazers benestanz. merce qan dic partir. Der Dichter will offenbar hier wie in 2, 37 ff. und 7, 30 f. sagen, mit welcher Bereitwilligkeit er sich zur geliebten Herrin auf den Wegmacht und wie schwer es ihm wird, von ihr zu scheiden. Er bedient sich dazu, wenn ich richtig verstehe, in sehr kurzem und originellem Ausdruck der direkten Rede. Ab plazers benestanz sind dann die Worte, mit dem man an einer Stelle wo die Geliebte nicht weilt, dem Dichter den guten Weg wünscht, ihm die Erlaubnis des Abreisens erteilt, von der er sofort Gebrauch macht. Dem steht dann die Versicherung der folgenden Verse gegenüber, daß er beim Abschied von der Geliebten seinem Willen nach nicht schnellere Fortschritte machen würde als ein Kind von zwei Jahren. |