4. Über messatges oder messatgers entscheidet die Überlieferung nicht. Die Abstracta der vorhergehenden Zeile empfehlen auch hier messatges in seiner altstrakten Bedeutung.
7. Über chasse oder chas s. § 23 der sprachlichen Einleitung, wo chasse für den Konjunktiv erklärt wird. Ist chas das Richtige, so ist es leicht, durch quez für que, oder in anderer Weise, eine Silbe zu ergänzen.
10. ACDTV com (i)eu fui. Es liegt aber kein Grund vor, neben fui das Subjektspronomen zu setzen. Die Überlieferung läßt vermuten, daß dem com ieu ein com jen zu Grunde liegt. V. 33 unseres Liedes tan er gen servitz .., wie 31, 40 com eu l’am finamen, 33, 16 .. son cors gai Com es ben faihz lassen freilich erwarten: com fui gen per vos o., wie in IKMN(O)a, oder com fui per vos gen o.. wie in R steht. Aber gerade weil das das Gewöhnliche wäre, darf man bei der Stellung com gen bleiben (vgl. frz. combien). Diese Nebeneinanderstellung gibt dem Ausdruck den Charakter des Ausrufs, nicht der bloßen indirekten Frage.
13. Ob im Anfang des Verses Que stehen soll oder nicht, läßt die Überlieferung zweifelhaft. — „Ich selbst suche es mir, ich selbst bin Schuld daran, daß Ihr mich vergeßt.“
15. Da eu auch in DG fehlt, wird es in der Quelle nicht gestanden haben. Der Vers war dort vielleicht um eine Silbe zu kurz.
sobrepenre heißt hier nicht surprendre wie 26, 45, sondern reprendre, blâmer (s. Levy im Petit Dictionnaire).
23. aus aver l’ardimen, Pleonasmus.
27. Die beiden Hdssgruppen haben einerseits: Fe qu’eu dei a l’Alvernhatz, andererseits: Mas fe qu’eu dei l’Alvernhatz (Mas wäre, im Anschluß an v. 26, mit „denn“ zu übersetzen). Es liegt nahe, wieder an eine Lücke der ersten Überlieferung zu denken.
Alvernhatz ist Obliquusform in Übereinstimmung mit npr. Auvergnas fem. -asso (vgl. auvergnassoun „petite bécassine“).
34. fels steht auch in PS. Aber andere Vorwürfe als den der Härte hat Bernart der Geliebten hier nicht zu machen; so paßt fers besser. Eher kann die Wortstellung der Gruppe, welche fer und irat mit einander part, richtig sein.
35. Bernart kennt also nicht nur das Ovidische gutta cavat lapidem (ex Ponto 4, 10, 5) sondern auch die Fortsetzung: non vi sed saepe cadendo; vgl. auch Ars amat. I, 473 Quid magis est saxo durum, quid mollius unda? Dura tamen molli saxa cavantur aqua. — Vielleicht ist gelehrtes cava (aus allen Hdss.) zu behalten: aber chavá ist neulimousinisch.
48. lo oder la? Die Mehrzahl der Hdss., und unter ihnen AG, haben la. Das ·l der vorhergehenden Strophe läßt lo erwarten, und so haben DPS aus der Gruppe A. Das eine kann sich ebenso wie das andere dem Schreiber unterschieben. Daß cors auch hier die ganze, äußere und innere, Persönlichkeit bezeichnet, zeigt conhd’ e gai in v. 46 (auch conhde bezieht sich bei Bernart immer auf das Wesen, nicht den Körper). So konnte um so leichter la vom Dichter für das grammatisch zu erwartende lo gesagt werden. |