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Niestroy, Erich. Der Trobador Pistoleta. Halle a. S.: Verlag von Max Niemeyer, 1914.

372,004- Pistoleta

1-2. un conseill. ― Das Objekt des Nebensatzes ist vorweggenommen, s. Anm. zu I, 23.
 
5-6. enquera sofieira. ― Der Konjunktiv erklärt sich hier aus der in laudatz enthaltenen Aufforderung. Wegen des unreinen Reimes s. Anm. zu V, I.
 
6. en, das allgemein auf die noch nicht erklärte Liebe des Dichters geht, bleibt hier am besten unübersetzt.
 
8. Das Sprichwort ist von Cnyrim a. a. O. unter Nr. 465 zitiert. Es entspricht unserem: Blinder Eifer schadet nur. Der Gedanke findet sich auch in andrer Gestalt öfters bei den Trobadors: Arnaut Daniel (ed. Canello) XVII, 49-50 sagt z. B. von sich selbst: Arnautz a faitz e fara loncs atens, Qu’atenden fai pros hom rica conquesta;Jaufre Rudel (ed. Stimming) IV, 13: qu’eras sai ben az escien, que selh es savis qui aten.
 
9. Seingner. ― Schon früh ist die Flexion des Vokativs in Verfall geraten, so dass die Hss. flektierte und unflektierte Formen nebeneinander führen, vgl. Segners XI, I7 und Segner 33; siehe darüber Beyer, Zeitschr. VII, 42 ff.
 
17-8. eu tem que, se . . ., que. ― Nach einem Zwischensatze, besonders einem konditionalen, kann que, den Zusammenhang wieder aufnehmend, wiederholt werden, s. Levy, Zorzi zu 13, 35-6 und Schultz-Gora, Elementarb.² § 191.
 
21. servir kann im Prov. sowohl den Dativ, wie hier, als auch den Akkusativ regieren, so v. 32: serva sidons en patz. Beispiele für beide Konstruktionen s. bei Levy, Gu. Figueira zu I, 23.
 
22. InI, das zugrunde gelegt ist, hat der Vers eine Silbe zu viel; ich kürze daher entro in tro.
Zu tro, tro que mit dem Ind. bezw. Konj. s. zuletzt und am besten Cornicelius, So fo el temps p. 83 zu 578 und Schultz-Gora, Elementarb.² § 195.
 
25-6. Die Verse passen nicht recht zueinander. Der zweite durch mas oder e ― eine für die Deutung der Stelle belanglose Variation der Hss. eingeleitete Vers enthält doch wohl die Erklärung des fols des ersten: fols es que la follia fa.
 
31. Pistoleta braucht sowohl talan wie talen im Reime, die erste Form II, 23 und 40; die letzte ausser an der vorliegenden Stelle noch Xl, 20; talen ist im Reim weniger häufig, s. Appel, Chrest.4 Glossar s. v.
 
34. senes faillir „ohne dass ich’s nicht tue“, d. h. „auf jeden Fall“, „unfehlbar“.
 
36. IKLRT I III schreiben zweisilbig camiar. IKT haben daher eine Silbe zu wenig, L ersetzt sie durch die etwas plumpe Auseinanderzerrung no lo statt no·l, und R I III suchen sich zu helfen, indem sie das Personalpronomen nach dem Verbum einschieben. Raynouards Fassung ni camir ni gequir steht in keiner Hs. und ist somit hinfällig. Es ist daher das von DOSg, also drei sich sonst ziemlich fremden Hss. gebrachte dreisilbige cambïar eingesetzt, für das Levy, Sw. I, 191genügend Belege beibringt.
 
37. Auffallend ist, dass ausser D und O sämtliche Hss. del don senes (L fälschlich del tot s.)schreiben. Auch Rayn. und Balaguer haben an der Form don = dona keinen Anstoss genommen, obwohl sie sonst nirgends vorkommt. Sie mag hier von den Schreibern der betreffenden Hss. aus dona in Angleichung an das gleichfalls ungewöhnliche del = de la gekürzt worden sein. D hat dona sen eff. und zählt somit eine Silbe zu viel. Einzig O allein befriedigt in der Überlieferung des Verses, abgesehen von seinem Verstoss gegen den Reim mit faillanza.
 
38. Das o der Gruppe DIK ist durch ni aus LOSgT zu ersetzen, da ein Gegensatz in keiner Weise vorliegt.
 
40. cor. ―IKO schreiben cors, die übrigen cor. Herz ist gemeint. Ich gebe daher dem ursprünglicheren cor den Vorzug, zumal Leys und Donat ausdrücklich strenge Scheidung von cor „Herz“ und cors „Leib“ im Nom. Sing. fordern; s. Lienig, Leys p. 18, 4.
cossen. ― sol = „wofern nur“ fordert durchaus den Konj. nach sich; der Indik. cossen ist daher um so erstaunlicher, als das erste von sol abhängige Verbum plassa richtig im Konj. steht. Der Indik. kann hier nur aus Rücksicht auf den Reim gesetzt sein, ein Fall der hin und wieder begegnet, vgl. z. B. B. de B. (ed. Stimming¹) IV, 26 und Anm.
 
41 ff. Zu ähnlicher Vermittlung bietet sich Isabella Herrn Elias Cairel an (s. Schultz Gora, Dichterinnen 7, I, 49-52): Si·us plazia, nElias, ieu volria | que·m disessetz, quals es la vostr’amia, | e digatz lo·m e no i avetz doptan, | qu’ie·us en valrai, s’ela val ni a sen tan.
 
42. posca. ― Der Konj. ist gesetzt, um den Fall erst als möglich, noch nicht als tatsächlich zu bezeichnen, denn die Dame weiss ja noch garnicht, ob sie auch wirklich wird helfen können.
 
44. en bezieht sich auf v. 38.
 
45. Worauf dieses n’ zurückgeht, kann nicht mehr klar empfunden werden. Dem Sinne nach muss ihm eine Handlung zu Grunde liegen; als solche kommt nur enquerai in v. 34 in Betracht.
 
50. Die Fassung des Verses in IK ist sicher nicht die ursprüngliche; sie zerstört nicht nur die Zäsur, sondern wirkt auch plump durch den Ausgang beider Sätze im Verse auf das betonte Adverb be. Es ist daher die Lesart von LOT eingeführt worden.
 
55. cors. ― Die Gruppe LOT schreibt cor;ich übersetze daher mit „Herz“. Die Auffassung von cors = corpus als Umschreibung des Personalpronomens ist indessen nicht minder berechtigt. Zu cors „Herz“ mit unorganischem s s. Anm. zu 40.

 

 

 

 

 

 

 

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